Erstmals mehr als 500 Mio. Euro Jahresumsatz bei der Lagermax Gruppe

Bei der Lagermax Lagerhaus und Speditions AG standen die letzten Jahre im Zeichen des kontinuierlichen Wachstums. Der Vorstand, vertreten durch Alexander Friesz, sieht damit die Strategie als diversifizierter Mittelständler mit Fokussierung auf die Region Südosteuropa bestätigt und stellt eine Netzwerk-Verdichtung in Aussicht.

Erstmals mehr als 500 Mio. Euro  Jahresumsatz bei der Lagermax Gruppe Bild: Die Lagermax Spedition und die mit ihr verbundenen Unternehmen bewegen so ziemlich alle Produkte ihrer Kunden.

SALZBURG. Österreich steht vor Neuwahlen. Es lässt sich schwer beurteilen, welche verkehrspolitischen Themen die nächste Bundesregierung verfolgt. Insofern ist es für Alexander Friesz derzeit schwer als Präsident im Zentralverband Spedition & Logistik über die politische Situation im Verkehrsbereich zu reden. Solange nicht feststeht, wer zukünftig als Minister das Infrastrukturressort leitet, wäre das reine Zeitverschwendung. Fest steht jedenfalls, dass der vom Zentralverband erarbeitete „Masterplan Logistik 2025“ konsequent weiterverfolgt wird. Alexander Friesz ist zuversichtlich, dass auch die nächste Bundesregierung dieses Ziel gemeinsam mit Wirtschaft und Interessensvertretern zum Wohle eines zukunftsfähigen Logistikstandorts Österreich so wie die bisherige Regierung weiter vorantreibt.

Umso lieber erläutert der Unternehmer die aktuellen Entwicklungen bei der Lagermax Gruppe, die er gemeinsam mit Thomas Baumgartner als Vorstand führt. Der Firmenname steht für ein Stück Salzburger Wirtschaftsgeschichte. In 2020 feiert der Mittelständler mit aktuell 3.600 Mitarbeitenden an 50 Standorten in 12 Ländern das Jubiläum des 100-jährigen Bestehens.

In 2018 hat Lagermax erstmals die Marke von 500 Mio. Euro Umsatz deutlich übersprungen und ein Wachstum von über 8 Prozent erzielt. Das erfüllt Alexander Friesz mit Stolz. „Mit unseren motivierten, engagierten Mitarbeitenden und laufenden Innovationen werden wir – wie schon in den letzten Jahren – weiter wachsen.“ Man begleite die Kunden in neue Märkte und werde das auch in Zukunft tun, kündigt er die Verstärkung der Netzwerkstrukturen in Südosteuropa und fortgesetzte Investitionen an. Ein Projekt steht gerade vor dem Abschluss. Der neue Depotstandort für die Paketlogistik in Radstadt ersetzt ab Juni die bisherige Station in Reitdorf, wo bei steigendem Sendungsvolumen keine Möglichkeit für eine Flächenerweiterung mehr bestanden habe, wie der Lagermax-Vorstand im Gespräch mit der Österreichischen Verkehrszeitung einräumt. Bei der neuen Betriebsstätte handelt es sich um einen 7.000m² großen Hallenkomplex auf einem Areal mit 15.000m² Fläche mit einer Investition von 5,5 Mio. Euro.

Auch in der Kontraktlogistik entwickeln sich die Geschäfte bei der Lagermax Gruppe gut. Ein Vorzeigeprojekt ist hier die Partnerschaft mit dem Motorradhersteller KTM, in dessen Auftrag die Spedition einen 30.000 m² großen Logistikkomplex in Munderfing bewirtschaftet. Betreut werden Projekte sowohl in der Beschaffungs- als auch in der Versandlogistik. Auch für den Automobilzuliefer-Konzern Magna ist das Familienunternehmen auf breiter Front tätig. Mit dem Sportartikelhersteller Atomic verbindet Lagermax eine jahrelange Zusammenarbeit, die auch die Versorgung der Produktionsstätte in Bulgarien einschließt.

Mit diesen und vielen anderen namhaften Referenzen blickt Alexander Friesz zuversichtlich in die Zukunft. Man treibe die Digitalisierung der Prozesse kontinuierlich voran und setze große Stücke auf die Ausbildung von jungen Nachwuchskräften im eigenen Betrieb, lässt er durchblicken. Den Fortbestand der mittelständischen Speditionen sieht er nur für den Fall von gravierenden Versäumnissen in Gefahr. „Solange die Unternehmen ihre Hausaufgaben machen, schenken ihnen die Kunden das Vertrauen“, lautet seine Einschätzung der Sachlage. Dazu zählt für ihn auch der sorgsame Umgang mit den Partnerspeditionen im In- und Ausland. In Österreich verstärkt das Haus Lagermax seit April die Stückgutkooperation Systempo in Kärnten.

Der private Mittelstand brauche in Zukunft noch engmaschigere Netzwerke als bisher. Dann könnten die Unternehmen ihre Kundenkreise in vollem Umfang servicieren, sagt Alexander Friesz. Er verweist in diesem Zusammenhang mit Nachdruck auf den Sachverhalt, dass 80 Prozent der Warenversender in Österreich und im benachbarten Ausland mittelgroße Betriebe sind. Deren Verantwortliche hätten oft nur ein beschränktes Interesse an der Zusammenarbeit mit den großen internationalen Konzernspeditionen. Es folgt der Hinweis auf das hohe Maß an Flexibilität bei den mittelständischen Transport- und Logistikdienstleistern, begleitet von der fachlichen Kompetenz bei hohem Qualitätsstandard der Mitarbeitenden.

Als weiteren Pluspunkt von Unternehmen wie der Lagermax Gruppe betont Alexander Friesz die Betreuung von Geschäftsbereichen, an denen die multinationalen Logistikkonzerne kein Interesse haben. Das Salzburger Traditionsunternehmen nimmt das zum Anlass für die Bereitstellung einer breit gefächerten Produktpalette mit eigenen Netzwerken für die Sammlung beziehungsweise Distribution von Paketen, Expresssendungen, Stückgütern, Teilladungen und Neuwagen in Zentral- und Süstosteuropa, ergänzt um Partnerschaften wie zum Beispiel mit 24plus und Online Systemlogistik in Westeuropa. So könne man den Kontraktlogistik-Kunden einen Komplettservice zu vernünftigen Preiskonditionen anbieten, erklärt Alexander Friesz. Wobei die Servicepalette auch Leistungen wie Containermodulbau und Containervermietung durch die Firma Conzept einschließt. Seit der Übernahme der Firma Frikus im Jahr 2012 werden auch Lösungen für den Straßentransport von Flüssigprodukten, Recycling- und Entsorgungsgütern angeboten!

JOACHIM HORVATH

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