EMS Chartering etabliert eigenes Set-up für die Alpenregion

Nur wenige Unternehmen beherrschen die Abwicklung von Teil- und Vollcharterverschiffungen auf hoher See. Wo trotzdem Bedarf dafür besteht, stellt die EMS Chartering GmbH & Co. KG jetzt auch in Österreich und in der Schweiz das entsprechende Know-how bereit.

EMS Chartering etabliert  eigenes Set-up für die Alpenregion Bild: Im Hafen Durres betreibt die EMS Fehn Group einen eigenen Terminal mit Logistikdiensten und Umschlagfunktionen für Massengüter, Breakbulk und Projektladung.

FELDKIRCH. Seit einem Monat lebt Fabio Buzzi in Vorarlberg. Von hier aus will er für seinen Arbeitgeber den Alpenraum erschließen. Das sollte ihm insofern leicht fallen, weil seine Eltern aus Österreich stammen. ,,Mein Vater hat seine Kindheit im steirischen Ennstal verbracht, und meine Mutter wuchs in Wien auf“, erzählt der Senior Commercial Manager Austria + Switzerland der EMS Chartering GmbH & Co. KG. Doch schon in seinen Jugendjahren verlegte die Familie den Lebensmittelpunkt nach Norddeutschland. Hier durchlief Fabio Buzzi nach dem Abschluss der Schullaufbahn zunächst die Ausbildung zum Schifffahrtskaufmann und ließ dem später das Studium des Internationalen Transportmanagements in Bremen folgen. Parallel dazu vertiefte er bei verschiedenen Firmen sein Fachwissen im Bereich der konventionellen Schifffahrt.

Für die erfahrenen Spediteure liegt der besondere Reiz des Seefrachtgeschäfts in der Verschiffung von Breakbulk. Da müsse man viel planen und gegebenenfalls auch mit guten Ideen glänzen, lautet ihr Standpunkt. Bei ihnen – wie auch bei den Produzenten von großen und sperrigen Gütern, die in keinen Container passen, fühlt sich Fabio Buzzi gut aufgehoben. Sein Arbeitgeber ist auf die Verschiffung von Breakbulk-Ladungen spezialisiert. Das können Windkraftanlagen, Kräne, Baumaschinen und Transformatoren sein. Dabei stützt sich EMS Chartering im Shortsea-Verkehr auf die eigene Flotte von elf Schiffen. Ihr Einsatzgebiet erstreckt sich von der Nord- und Ostsee über das Mittelmeer für Nordafrika bis in das Schwarze Meer. Für weitere Routen chartert die Deepsea-Abteilung in Bremen die Tonnage von erfahrenen Reedereien für den Transport von Breakbulk Ladungen an.

Genau diese ,,Carrier“ hatten bisher nur wenige Berührungspunkte mit Geschäftspartnern in Österreich und in der Schweiz. Für sie will Fabio Buzzi neue Potenziale heben. Dabei profitiert er auch von dem Umstand, dass bestimmte Speditionen in den beiden Alpenrepubliken bisher einen Bogen um das konventionelle Geschäft gemacht haben. Ihnen fehlt schlichtweg die Erfahrung für die Abwicklung von solchen Verkehren. Dabei kann und will ihnen ab sofort die Firma EMS Chartering behilflich sein, die zu diesem Zweck im August 2019 ein neues Büro in Feldkirch eröffnet hat.

,,Es gibt in Österreich zahlreiche interessante Unternehmen, denen wir mit unseren Lösungen einen Mehrwert bieten können“, ist Fabio Buzzi überzeugt. Sie alle will er in nächster Zeit aufsuchen, um ihnen das Angebot von EMS Chartering persönlich zu präsentieren. ,,Dabei achten wir bei den Speditionen natürlich strikt auf die Einhaltung der Neutralität“, betont er ausdrücklich. Grundsätzlich reiche das Leistungsspektrum über die Teil- und Vollcharterung von konventionellen Schiffen hinaus. Durch die Zugehörigkeit zur EMS Fehn Group in Leer könne man auch Umschlagdienste am eigenen Hafenterminal in Papenburg und in Durres in Albanien sowie die Vor-/Nachläufe in Europa und Übersee anbieten.

Fabio Buzzi rechnet sich für EMS Chartering gute Chancen in Österreich und in der Schweiz aus. Er begründet das mit der zuletzt verstärkten Tendenz von Unternehmen aus dem Anlagen- und Maschinenbau zur Verschiffung von möglichst großen Komponenten. Dadurch ersparen sich die Unternehmen die teuren Montageteams auf den Baustellen. Noch dazu können sie so die Anlieferung ihrer Ladung viel genauer takten. „Für solche Transporte ist die EMS-Fehn-Group ein zuverlässiger und erfahrener Partner. Wir bilden die komplette Logistikkette ab mit eigenen Schiffen und eigenen Schwergut-Lkw. Wir haben komplette Bohranlagen mit mehr als 400 Colli von Deutschland per Schiff und Lkw zur Bohrstelle auf den Balkan gebracht, wir verschiffen Hafenkräne nach Amerika, Schiffsmotoren nach Finnland – es gibt keine Transportaufgabe, die wir nicht lösen können.“

Wenn es nach ihm geht, sollen diesen Geschäftsbeispielen rasch ähnliche Projekte folgen. ,,Dies sehr gerne auch im Auftrag von Kunden aus Süddeutschland, Österreich und der Schweiz“, wie er ausdrücklich festhält.

JOACHIM HORVATH

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