Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) hat in seiner aktuellen Ausgabe des statistischen Faltblattes „Daten & Fakten“ erneut die wesentlichen Kennzahlen von Destatis, ZSUK und BAG zur Binnenschifffahrt zusammengetragen. Demnach betrug die Verkehrsleistung in der Berichtsperiode 55,3 Mrd. Tonnenkilometer, was einem Minus von 6,4 Prozent im Vergleich zum Jahr 2014 bedeutet.
Die wichtigsten Wasserstraßenregionen waren auch 2015 das Rheingebiet mit 185,7 Mio. Tonnen, das Westdeutsche Kanalgebiet mit 39,4 Mio. Tonnen und der Mittellandkanal mit 21,7 Mio. Tonnen. Dahinter rangierten das Elbegebiet (19,1 Mio. Tonnen), Main (14,9 Mio. Tonnen), Mosel (10,8 Mio. Tonnen) sowie Neckar und Donau (je 5,7 Mio. Tonnen).
Die ausgedehnten Niedrigwasserperioden wirkten sich auf fast alle Regionen aus und verursachten Tonnagerückgänge. Trotzdem wurden nicht nur im Elbegebiet (+ 3,2 %), sondern auch im Wesergebiet (+ 3,8 %), auf dem Küstenkanal (+ 4,8 %) auf den Wasserstraßen Mecklenburg-Vorpommerns (+ 11,1 %) sowie auf den Berliner Wasserstraßen (+ 2,1 %) mehr Güter verschifft als 2014.
Bei der Betrachtung der einzelnen Gütersegmente ergaben sich keine nennenswerten Verschiebungen gegenüber dem Vorjahr. Besonders häufig wurden die traditionellen Gütergruppen „Erze, Steine, Erden“ (55,1 Mio. Tonnen, 24,9 % Anteil am Gütermix), „Kokerei- und Mineralölerzeugnisse“ (37,3 Mio. Tonnen, 16,9 %), „Kohle, rohes Erdöl, Erdgas“ (34,8 Mio. Tonnen, 15,7 %) sowie „Chemische Erzeugnisse“ (24,9 Mio. Tonnen, 11,2 %) über den Wasserweg transportiert. Wie schon von 2013 auf 2014 zu beobachten war, fanden auch 2015 wieder vermehrt Maschinen und Ausrüstungen (+ 4,3 %) ihren Weg auf das Binnenschiff.
Trotz des schwierigen Jahres 2015 mit seinen niedrigen Wasserständen entwickelt sich das Containergeschäft in der Binnenschifffahrt weiterhin erfreulich positiv. Mit insgesamt knapp 2,4 Mio. TEU wurden 2015 um 0,4 Prozent mehr Boxen als noch 2014 über die deutschen Wasserstraßen transportiert.
Die Stärke der deutschen Binnenflotte ging gegenüber dem Vorjahr leicht zurück. Zum Stichtag 31. Dezember 2015 wurden im deutschen Binnenschiffsregister insgesamt 1.999 Schiffe für den Transport trockener und flüssiger Güter geführt. Hinzu kommen 80 Bunkerboote sowie 296 Schubboote und 115 Schlepper. Die deutsche Fahrgastschifffahrt bildet weiterhin die größte „Weiße Flotte“ Europas mit 983 Tagesausflugsschiffen und 60 Fahrgastkabinenschiffen. Die Personenkapazität lag bei 207.131, die Bettenkapazität bei 8.670.
Die Anzahl der Unternehmen in der gewerblichen Binnenschifffahrt sank von 964 im Jahr 2013 auf 923 im Jahr 2014. Davon waren 432 Unternehmen in der Trockengüterschifffahrt, 146 in der Tankschifffahrt, 42 in der Schub- und Schleppschifffahrt sowie 318 in der Personenschifffahrt tätig. Die Beschäftigtenzahl sank im gleichen Zeitraum von 7.489 auf 6.878. Der Umsatz stieg dabei leicht auf 1,564 Mrd. Euro.