Kärntner Transporteure südlich der Karawanken

Branchenvertreter aus Österreich und Italien diskutierten in Udine aktuelle Themen: Kabotage-Regelung und Fahrermangel brennen in beiden Ländern unter den Nägeln.

Kärntner Transporteure südlich der Karawanken Bild: WKK-KK / Bruno Urschitz, Obmann der WK-Fachgruppe Güterbeförderungsgewerbe, im Gespräch mit Denis Durisotto, Ratsmitglied der Handelskammer in Udine mit den Branchensprechern der italienischen Transporteure Masotti und Adami (am Bild sitzend von rechts nach links) sowie Branchenvertretern aus Kärnten und Italien (am Bild stehend).

Auf Initiative der Fachgruppe Transport und Verkehr der Wirtschaftskammer Kärnten haben sich vor kurzem Branchenvertreter aus Kärnten und Italien zu einem grenzüberschreitenden Austausch in der Handelskammer in Udine getroffen. „Egal auf welcher Seite der Karawanken – wir Transporteure stehen vor den gleichen Herausforderungen“, stellt Bruno Urschitz, Obmann der WK-Fachgruppe Güterbeförderungsgewerbe fest. An den bilateralen Gesprächen hat auch Denis Durisotto, Ratsmitglied der Handelskammer Udine in Vertretung von Präsident Giovanni da Tozzo, teilgenommen.

Ein wichtiges gemeinsames Thema war die Kabotage-Regelung im Straßengüterverkehr. Dabei handelt es sich um Transportleistungen innerhalb eines Landes, die von einem ausländischen Transportunternehmen erbracht werden – oft von Frächtern aus osteuropäischen Ländern, in denen das Lohnniveau deutlich niedriger ist als in Österreich und Italien.

Allerdings sind bei der Kabotage zahlreiche Vorschriften zu beachten, wie etwa die einheitliche Meldepflicht nach dem Entsendegesetz oder die viertägige Cooling-Off-Phase nach maximal drei Kabotage-Fahrten innerhalb von sieben Tagen. Urschitz: „Aber leider wird auf der Straße in beiden Ländern viel zu wenig kontrolliert.“ Sowohl die italienischen als auch die österreichischen Branchenvertreter würden eine eigene europäische Kontrollbehörde begrüßen.

Die Kabotage-Regelungen sind sehr komplex und erfordern eigene Fachkenntnisse. „Viele wissen zum Beispiel nicht, dass auch die Auftraggeber zur Verantwortung gezogen werden können und bei Verstößen Strafen von bis zu 20.000 Euro drohen“, warnte der Fachgruppenobmann.

Wie ihre Berufskollegen aus Österreich kämpfen auch die italienischen Transportunternehmer mit massivem Fahrermangel. Es wäre für beide Länder wettbewerbsfördernd, wenn die Hemmnisse bei der Einstellung von Fahrern aus Drittstaaten abgebaut würden. Weitere Themen bei dem Treffen in Udine waren die weitergehende Auftraggeberhaftung in Italien, die unterschiedlichen Tarifverträge und der zunehmende Wettbewerb im internationalen Verkehr.

„Wir haben viele Gemeinsamkeiten, so setzen wir uns in beiden Ländern für ein besseres Image der Frächter ein. In Österreich sind wir dabei mit der Initiative Friends on the road erfolgreich“, berichtete Urschitz. Vom Erfahrungsaustausch profitierten beide Länder: „Wir wollen uns weiter vernetzen und bei grenzüberschreitenden Treffen austauschen.“

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