Cargo Center Graz will weitere Ganzzüge und Logistikobjekte realisieren; bislang wurden an dem Standort fast 130 Mio. Euro investiert
Das Cargo Center Graz (CCG) feiert am 26. Juni das Jubiläum des zehnjährigen Bestehens. Vor mehr als einem Jahrzehnt wurde am Standort Werndorf eines der ersten PPP-Projekt (private public partnership) im Infrastrukturbereich in Österreich realisiert. Mit Investitionen bis 2013 in der Höhe von fast 110 Mio. Euro entstand ein Terminal für den begleiteten und unbegleiteten Kombinierten Verkehr Straße/Schiene mit angeschlossenen Logistikimmobilien. Zielsetzung der im Jahr 2003 eröffneten Anlage war außer der Bündelung von Warenströmen für die Weiterleitung Richtung Nord- und Südosteuropa die Stärkung des Wirtschaftsraumes Graz mitsamt den angrenzenden Regionen in Kärnten, Burgenland, Westungarn und Slowenien.
Vom Selbstverständnis tritt das Cargo Center Graz als modernes Güterverteilzentrum rund um einen Terminalbetrieb für den Kombinierten Verkehr Straße/Schiene auf. Die mit vier kranbaren Gleisen à 700 Meter Länge und zwei Portalkränen ausgestattete KLV-Anlage spürte zuletzt die Folgen der wirtschaftlichen Entwicklung. Dazu kommt die im Vorjahr von Rail Cargo Austria vorgenommen Rückverlagerung der überregionalen BEX-Transporte von der Schiene auf die Straße. „Dadurch haben wir auf einen Schlag 50 bis 60 Waggons pro Tag verloren“, beschreibt Geschäftsführer Franz Glanz im Gespräch mit der Österreichischen Verkehrszeitung die Folgen. Das Jahresaufkommen 2012 am Terminalbetrieb beziffert er mit knapp 100.000 TEU. Das Containerdepot bietet Platz für bis zu 3.600 TEU. Täglich werden im CCG 30 Lkw und zahlreiche auf der Schiene beförderte Güter mit 3.500 Tonnen Gesamtgewicht abgefertigt. Für den Bahnbetrieb am CCG zeichnen die Steiermärkischen Landesbahnen verantwortlich.
Als Maßnahme zur Kompensation der durch die Umstellung der BEX-Verkehre verlorenen Mengen auf der Schiene treibt das 14-köpfige Team der Cargo Center Graz Betriebsgesellschaft das Engagement als Initiator von neutralen Ganzzugkonzepten voran. Aktuell tragen zwei Produkte die Handschrift des Unternehmens, nämlich der gemeinsam mit W.Combi Cargo und Wenzel Logistics offerierte Regelverkehr mit drei bis vier Rundläufen in der Woche auf der Verbindung von Werndorf nach Neuss und der Koper-Shuttle, ein Gemeinschaftsdienst von CCG und der privaten Eisenbahngesellschaft Adria Transport mit den Gesellschaftern Luka Koper und LTE Logistik- und Transport GmbH mit wöchentlich fünf bis sechs Rundläufen. Dieses Geschäftsfeld will Franz Glanz in den nächsten Jahre weiter entwickeln, sprich um neue Ganzzugkonzepte ergänzen.
In der Ausgabe Nr. 24/2013 berichtet die ÖVZ ausführlich über das Cargo Center Graz.