Nach Bestätigung des Vertrages mit dem britischen Verkehrsministerium hat Brittany Ferries die notwendigen Schritte zur Änderung der Fahrpläne für 2019 bekannt gegeben. Drei wöchentliche Rundläufe werden auf drei Routen im westlichen Kanal hinzugefügt: Roscoff nach Plymouth, Cherbourg nach Poole und Le Havre nach Portsmouth. Diese zusätzlichen Dienste ermöglichen mehr Platz für Lkw, entsprechend der Forderung des Verkehrsministeriums. Insgesamt wird Brittany Ferries ab dem 29. März 2019 die Frachtkapazität auf den drei betroffenen Strecken um 50 Prozent steigern. Dies entspricht einer Steigerung von 30 Prozent im westlichen Ärmelkanal.
„Unsere Priorität ist es, uns auf einen No-Deal-Brexit vorzubereiten und zusätzliche Kapazitäten zu schaffen“, verlautbart Christophe Mathieu, CEO von Brittany Ferries.Durch die Erhöhung der Anzahl der Rundläufe auf Strecken wie Le Havre – Portsmouth können wir die Brexit-Anforderungen des Verkehrsministeriums erfüllen. Wir werden auch hart daran arbeiten, die Auswirkungen auf die bestehenden Frachtkunden und Passagiere von Brittany Ferries zu mindern, auch wenn sich die Abfahrtszeiten ändern könnten. Dafür ersuchen wir bereits im Voraus um Verständnis.“
Brittany Ferries betreibt 12 Schiffe auf 11 Strecken die Großbritannien mit Frankreich, Großbritannien mit Spanien, Frankreich mit Irland und Irland mit Spanien verbinden. Sie befördert jedes Jahr rund 2,5 Mio. Passagiere, davon 85 Prozent Briten, und rund 210.000 Frachteinheiten.
Das Unternehmen wurde am 2. Jänner 1973, einem Tag nach dem Beitritt Großbritanniens zum Vorläufer der EU, der EWG, gegründet. Das erste Schiff transportierte Gärtnereiprodukte von bretonischen Landwirten auf der Suche nach neuen Märkten im gesamten Kanal. Aus diesen bescheidenen Anfängen wurde Brittany Ferries schnell zu einem Transportspezialisten, der bereits seit 1978 die Verbindung zwischen Großbritannien und Spanien bedient.
Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen eine Investition in Höhe von 450 Mio. Euro zur Flottenerneuerung bestätigt. Drei neue Schiffe werden nach dem Brexit ausgeliefert. Das erste Schiff namens „Honfleur“ wird die erste Fähre sein, die mit LNG (Flüssigerdgas) auf dem Ärmelkanal fährt. Sie wird im Sommer 2019 in Dienst gestellt und wird auf der verkehrsreichsten Route des Unternehmens zwischen Portsmouth und Caen eingesetzt.