„Die Brexit-Uhr tickt und ein ungeregelter EU-Ausstieg der Briten am 29. März 2019 ist nicht mehr auszuschließen. Für die österreichischen Betriebe ist es spätestens jetzt allerhöchste Zeit, mit den Vorbereitungen darauf zu beginnen“, betont Mariana Kühnel, stellvertretende Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Die Wirtschaftskammer stehe dabei mit Information, Beratung und Service zur Seite und verstärke das Service-Angebot nun mit einem eigenen Brexit-Infopoint für Unternehmen.
Auch wenn Österreich vom Brexit im EU-Vergleich deutlich geringer betroffen ist als andere Länder, geht es um den neuntwichtigsten Exportmarkt und den Top-5-Markt für rot-weiß-rote Produkte. Vergangenes Jahr beliefen sich die Warenexporte auf knapp 4 Mrd. Euro, davon waren beinahe die Hälfte Maschinen und Fahrzeuge.
Die Dienstleistungsexporte betrugen 1,9 Mrd. Euro. Rund 250 Auslandstöchter heimischer Unternehmen beschäftigen in Großbritannien über 40.000 Mitarbeitende, rund 250 heimische Betriebe ohne eigene Niederlassung exportieren in großem Volumen ins Vereinigte Königreich, tausende weitere österreichische Unternehmen kleinere Volumina.
Das Hauptproblem der Unternehmen ist vor allem die anhaltende Unsicherheit. „Mit dem Brexit-Infopoint stehen unsere Experten den Unternehmen für alle praktischen Fragen zur Verfügung“, so Mariana Kühnel. Top-Themen, die vom Brexit-Infopoint bearbeitet werden, sind etwa Zoll und präferenzieller Ursprung, Steuern, gewerbliche Schutzrechte, Produktnormung, Gesellschaftsrecht, Arbeits- und Sozialrecht und Verkehr und Transport.
Der Brexit-Infopoint nimmt Anfragen telefonisch (Tel: 0590900-5590 von Montag bis Donnerstag von 8-16.30 Uhr und freitags von 8-16 Uhr) und per Mail unter brexit@wko.at entgegen. Weitere Informationen inklusive einer Checkliste für Unternehmen bietet die Website wko.at/brexit. Zudem gibt es eine österreichweite Roadshow-Kooperation der Wirtschaftskammern mit den Zollämtern sowie zahlreiche weitere Informationsveranstaltungen für Unternehmen.