Bremerhaven: Positive Entwicklung im Bahnverkehr

Wirtschaftliche und politische Entwicklung in diversen Ländern dämpften 2015 den Seegüterumschlag in Bremen und Bremerhaven

Bremerhaven: Positive Entwicklung im Bahnverkehr

Nach einer ersten Schätzung im Dezember haben die bremischen Häfen jetzt genaue Zahlen des Seegüterumschlags 2015 veröffentlicht. Wie der Bremer Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen am 11. März bekanntgab, ist der Gesamtumschlag in Bremen und Bremerhaven im vergangenen Jahr um 6,2 Prozent zurückgegangen. Hatten die Terminals im Zwei-Städte-Staat 2014 noch 78,3 Mio. Tonnen Güter umgeschlagen, waren es 2015 lediglich 73,4 Mio. Tonnen.

„Diverse Industrie- und Schwellenländer machen weiterhin massive wirtschaftliche und/oder politische Krisen durch“, sagte Hafensenator Martin Günthner. „Dadurch wurde das Geschäft an den Kajen 2015 erheblich belastet. Dennoch haben sich die bremischen Häfen in einer Zeit großer wirtschaftlicher Unsicherheiten vergleichsweise gut im harten Wettbewerb geschlagen. Andere Standorte – auch in Deutschland – kämpfen mit deutlich größeren Problemen.“

Im Stückgutbereich – Container plus konventionelles Stückgut – fiel der Umschlag der Hafengruppe Bremen/Bremerhaven 2015 von 68 auf 63,2 Mio. Tonnen, ein Minus von 7,2 Prozent. Dagegen konnte sich der Massengutumschlag, der zum weitaus größten Teil in Bremen-Stadt abgewickelt wird, gegen den Trend behaupten. Er nahm von 10,2 auf 10,3 Mio. Tonnen zu, ein Plus von 0,5 Prozent.

Im vergangenen Jahr schlugen die bremischen Häfen 8 Mio. Tonnen nicht in Containern gestautes – konventionelles – Stückgut um. Das bedeutete gegenüber 2014 (8,2 Mio. Tonnen) ein Minus von 3,1 Prozent. Etwas stärker fiel der Rückgang Im Containersegment aus, dem fast vollständig auf Bremerhaven konzentrierten Kerngeschäft der Zwillingshäfen. Hier ging der Umschlag von 5,8 auf 5,5 Mio. TEU zurück. Das entsprach einem Minus von 4,3 Prozent.

Äußerst zufrieden zeigte sich Hafensenator Martin Günthner mit den aktualisierten Zahlen beim Fahrzeugumschlag. Hier untermauerte Bremerhaven seine führende internationale Stellung. 2015 wurden an der Weser 2.254.938 Automobile umgeschlagen. Damit verpasste der Standort das Spitzenergebnis von 2014 (2.269.512) nur knapp – ein Rückgang um weniger als 15.000 Fahrzeuge beziehungsweise 0,6 Prozent.

Ein Blick auf die Entwicklung beim konventionellen Stückgut zeigt für 2015 unterschiedliche Entwicklungen. Während der Empfang von Früchten von 134.000 auf 117.000 Tonnen sank (minus 12,7%), stieg der Umschlag von Waldprodukten von 484.000 auf 527.000 Tonnen (plus 8,9%). Bei Eisen- und Stahlerzeugnissen ging die Menge von 2,2 auf 2,1 Mio. Tonnen zurück (minus 4,2%).

Die Terminal-Betreiber in Bremerhaven brachten es auf einen Seegüterumschlag von 60,7 Mio. Tonnen (2014: 65,4 Millionen Tonnen, minus 7,2%). Die Seehafenlogistiker in Bremen-Stadt schlugen 12,7 Mio. Tonnen (2014: 12,9 Mio. Tonnen) um. Dies entsprach einem Minus von 1,0 Prozent.

Die Zahl der Handelsschiffe, die 2015 in den Zwillingshäfen abgefertigt wurden, ging von 7.379 auf 7.244 zurück (minus 1,8 %).

Neben den Entwicklungen im Umschlaggeschehen betonte Senator Martin Günthner in der Hafenbilanz 2015 ausdrücklich den positiven Trend im Hafenhinterlandverkehr. Dieser entwickelt sich seit mehreren Jahren dynamischer, als es die Umschlagmengen erwarten lassen. „Bremerhaven ist gemessen am Modal Split des Container-Hinterlandverkehrs mit 46,6 Prozent Bahnanteil Europas führender Eisenbahnhafen“, so der Senator. Im Jahr 2015 wurden insgesamt 1,1 Mio. TEU auf der Schiene von bzw. nach Bremerhaven transportiert und die Anzahl der Containerzüge ist um 1,1 Prozent weiter angestiegen.

Insgesamt verzeichnete der Seehafen Bremerhaven 29.500 Ein- und Ausgangszüge. Im Wochendurchschnitt waren es damit 569 Güterzüge und in der Spitzenwoche sogar 640. 55 Prozent dieser Züge transportierten Container, 42 Prozent Automobile und weitere 3 Prozent sonstige Produkte wie zum Beispiel Bananen.

Auch 2016 sei die Entwicklung in den europäischen Großhäfen mit Risiken verbunden, sagte der Hafensenator. Als Beispiele nannte er die jüngsten – überdurchschnittlich starken – Einbrüche im chinesischen Außenhandel und den niedrigen Ölpreis mit seiner destabilisierenden Wirkung auf die Wirtschaft der Schwellenländer.

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