Blum erweitert Lager- und Logistikstandorte in Nordamerika

Positive Entwicklung im asiatisch-pazifischen Raum sowie in Mittel- und Osteuropa; massiver Umsatzeinbruch in der Türkei

Blum erweitert Lager- und Logistikstandorte in Nordamerika Bild: Blum

Für das Wirtschaftsjahr 2018/19 (30. Juni 2019) meldet der österreichische Beschlägehersteller Blum ein Umsatzplus von 2,6 Prozent oder 48,7 Mio. Euro auf 1,89 Mrd. Euro. Davon entfallen 48 Prozent auf den EU-Raum und 15 Prozent auf die USA, die unverändert der größte Einzelmarkt des Vorarlberger Unternehmens sind. Über 120 Länder werden beliefert, wobei das Unternehmen aktuell mit 31 Tochtergesellschaften beziehungsweise Repräsentanzen in den internationalen Märkten vor Ort vertreten ist.

In Westeuropa war die Entwicklung im Wirtschaftsjahr eher verhalten. In Mittel- und Osteuropa hat sich der positive Trend der vergangenen Jahre fortgesetzt. Jedoch sei der Absatz in der Türkei um ein Drittel eingebrochen, ohne dass sich hier eine baldige Besserung der Situation abzeichne, berichtete Geschäftsführer Philipp Blum beim Jahrespressegespräch. In England ist für ihn der Brexit-Effekt noch nicht absehbar, weil man auf diesem Markt zuletzt ein deutliches Plus hervorgerufen durch die Erhöhung der Lagerbestände bei den Kunden verzeichnet habe.

Während Südamerika weiterhin stagniert, verzeichnete das Traditionsunternehmen in den Märkten Nordamerikas ein gutes Jahr. Auch im asiatisch-pazifischen Raum blickt Blum auf eine zufriedenstellende Entwicklung mit einem guten Wachstum gegenüber dem Vorjahr zurück.

Vor allem China entwickelt sich weiterhin dynamisch, weshalb hier in den nächsten Jahren eine lokale Montage und ein automatisches Hochregallager entstehen sollen. „Dafür konnten wir uns in der Nähe des heutigen Standortes ein 60.000 m² großes Grundstück sichern“, so Geschäftsführer Martin Blum.

Die Gesamtinvestitionen für die Blum-Gruppe beliefen sich im Wirtschaftsjahr 2018/2019 auf 242 Mio. Euro. Das um 71 Mio. Euro errichtete neue Stanzzentrum in Dornbirn ist nun fertiggestellt, ebenso die Erweiterung der Verwaltung in Höchst. In Bregenz entsteht nun im nächsten Schritt bis Sommer 2021 eine neue Produktionshalle mit 49.000 m² Nutzfläche. Die Investitionssumme beträgt 98,6 Mio. Euro.

Ein nicht unerheblicher Anteil der Investitionen fließt bei Blum in den ständigen Ausbau der Marktorganisationen, um Kunden vor Ort bestmöglich bedienen zu können. So erweitert das Unternehmen in den USA den Wareneingang und Versand sowie das Hochregallager. In Kanada entsteht ein neuer Standort für die kanadische Tochtergesellschaft mit Lager, Büro und Schauraum. Auch in Polen startete das Unternehmen mit der Erweiterung der Verwaltung des Logistikzentrums.

„Wir bekennen uns zu unserem Hauptstandort Vorarlberg: Hier entwickeln und optimieren wir unsere Erzeugnisse und Produktionsverfahren in acht Werken. Darüber hinaus gehen wir mit der Fertigung zum Markt, wenn es aufgrund der lokalen Nachfrage logistisch sinnvoll ist. Vor 40 Jahren haben wir in den USA mit der lokalen Produktion gestartet, heute sehen wir eine ähnliche Situation in China“, erläuterte Geschäftsführer Martin Blum das Vorgehen.

Die Übergabe des Familienunternehmens an die 3. Generation ist abgeschlossen und Gerhard E. Blum widmet sich nun ganz seinen Aufgaben in der Blum Group Holding. Gemeinsam mit dem Führungskreis sieht die neu formierte Geschäftsleitung mit Philipp Blum, Martin Blum, Urs Bolter und Gerhard Humpeler den Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft darin, vernetzt zusammenzuarbeiten und sich konsequent an den Stärken und Kompetenzen der einzelnen Mitarbeiter zu orientieren.

Zum Stichtag am 30. Juni 2019 arbeiteten 7.983 Personen international beim Beschlägehersteller. Das sind 372 Personen mehr als im Vorjahr. Am 1. September 2019 starten 103 neue Lehrlinge ihre Ausbildung bei Blum, darunter 25 Mädchen. Weltweit werden ab Herbst 384 Lehrlinge ausgebildet, 363 davon in Vorarlberg, 21 bei Blum USA.

Wie sich die Weltwirtschaft zukünftig entwickelt, sieht das Traditionsunternehmen mit gewissen Unsicherheiten behaftet. „Global gibt es einige Zeichen, welche auf ein Abflachen der Wachstumsdynamik der letzten Jahre hindeuten“, so die Einschätzung von Philipp Blum. Der nicht geregelte Brexit schüre weiterhin Unsicherheit in der EU, ebenso wie der immer wieder aufflammende Handelskonflikt zwischen den USA und China. Auch die wirtschaftliche Situation in der Türkei bleibe ungewiss. Dennoch geht Blum das neue Wirtschaftsjahr vorsichtig optimistisch an und setzt auf stete Innovationen, den Ausbau der Märkte und enge Kundenbeziehungen.

www.blum.com

Weltweit größte Flussuntersuchung für die Donau

Diese Woche starteten an fünf österreichischen Messstellen Probenahmen zur Erfassung eines digitalen Fingerprint der Donau

Bildquelle: Joint Danube Survey

Der „Joint Danube Survey 4“ (JDS4) ist die weltweit umfangreichste Untersuchung eines großen Flusses und seiner Zubringer. Nach dem offiziellen Start am 27. Juni in Budapest fanden diese Woche die Probenahmen an den fünf österreichischen Messstellen statt. Ziel ist die Erfassung der Biologie, Chemie und Gewässerstruktur. Donaufische werden untersucht, neue Untersuchungs-Methoden eingesetzt und Mikroplastik erstmals donauweit erfasst. Der Wert dieser weltweit größten Flussuntersuchung liegt in der hohen Datenqualität und der Vergleichbarkeit der Ergebnisse für die Donau von Quelle bis zur Mündung ins Schwarze Meer.

Ziel des Projekts ist auch, die strengen Vorgaben der EU Wasserrahmenrichtlinie zur Erreichung des guten Zustandes in allen Gewässern zu erfüllen. Es wird davon ausgegangen, dass die Ergebnisse des JDS4 die positiven Trends durch die gemeinsamen Anstrengungen der Donauländer erneut bestätigen zu können. Der letzte JDS zeigte für Österreich eine durchwegs gute Wasserqualität der Donau auf. Die Erkenntnisse werden eine wichtige Entscheidungsgrundlage für eventuell nötige weitere Maßnahmen entlang der Donau darstellen.

Zusätzlich organisiert die Internationalen Kommission zum Schutz der Donau (IKSD) seit 2001 alle 6 Jahre eine große donauweite Überwachung mit renommierten Wissenschaftsteams. 13 Staaten des Donaueinzugsgebietes von Deutschland bis zur Ukraine wirken an der Umsetzung mit. In Österreich wird der JDS4 durch das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus durchgeführt, das sowohl für die wissenschaftliche also auch die kommunikative Ausrichtung wichtige Impulse gesetzt hat. Neben Deutschland und der Europäischen Kommission hat sich Österreich auch maßgeblich an der Finanzierung dieses wichtigen Projekts beteiligt. Die Ergebnisse des JDS4 werden Mitte 2020 vorliegen.

www.danubesurvey.org

Werbung