„Betriebe in Gewerbegebieten sollen kostenlose Gleisanschlüsse erhalten“

Trotz des steigenden Güterverkehrs rollen auf fast der Hälfte aller Anschlussbahnen in Österreich rollen keine Züge mehr

„Betriebe in Gewerbegebieten sollen kostenlose Gleisanschlüsse erhalten“ Bild: OMV

Prognosen zufolge wird der Güterverkehr in Österreich bis zum Jahr 2025 um fast ein Drittel zunehmen. Um diese zu erwartenden Mengen möglichst umweltschonend zu transportieren, muss die Schieneninfrastruktur unbedingt weiter ausgebaut werden.

Eine zentrale Rolle dabei spielen die Anschlussbahnen in die Betriebsgebiete und zu den Unternehmen. Denn Anschlussgleise machen es möglich, Waggons direkt am Firmengelände zu beladen, was Lkw-Fahrten zum Schienenterminal und teures Umladen erspart.

„So wie die öffentliche Hand die erforderlichen Straßenanschlüsse den Gewerbegebieten selbstverständlich kostenlos bereitstellt, sollte das auch mit den Gleisanschlüssen möglich sein“, verlangt Markus Schinko, Präsident des Verbandes der Anschlussbahnen (VABU). Diese Gleise seien das Rückgrat des österreichischen Schienengüterverkehrs.

Wie der NÖ Wirtschaftspressedienst dem Jahresbericht 2018 der Regulierungsbehörde Schienen-Control entnimmt, sind im Vorjahr in Österreich auf 571 bedienten Anschlussbahnen fast 80 Mio. Tonnen befördert worden – zwei Drittel des gesamten Transportvolumens von 118 Mio. Tonnen. Der Anteil der Anschlussbahnen am gesamten Transportvolumen auf der Schiene ist von 61,5 auf 66 Prozent gestiegen.

Obwohl der offensichtliche Bedarf und auch ökologische Gründe massiv für den Ausbau der Anschlussbahnen sprechen, ist deren Zahl kontinuierlich rückläufig. 2010 hatte es noch 728 bediente Anschlussbahnen in Österreich gegeben – um rund 160 mehr als heute. 1.076 Anschlussbahnen sind zurzeit registriert, doch auf fast der Hälfte (47 Prozent) rollen keine Züge mehr.

www.anschlussbahnen.at; www.wirtschaftspressedienst.com

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