Belgische Häfen und Chile fördern Wasserstoffproduktion

Der Hafen Antwerpen, der Hafen Zeebrugge und Chile verpflichten sich zur Zusammenarbeit, um grünen Wasserstoff zwischen den Kontinenten fließen zu lassen.

Belgische Häfen und Chile fördern Wasserstoffproduktion Bild: CDN

Der Hafen Antwerpen, der Hafen Zeebrugge und das chilenische Energieministerium unterzeichneten am 4. November 2021 auf der COP26 in Glasgow eine Absichtserklärung über den Transport von „grünem“ Wasserstoff zwischen Chile und Westeuropa. Die Zusammenarbeit soll die Herstellung grünen Wasserstoffs, den Ausbau der Logistikkette zwischen den Kontinenten sowie zwischen den belgischen Seehäfen und ihrem Hinterland ermöglichen.

Aktuell werden Wasserstoffmoleküle wie Methanol vom Antwerpener Hafen über Schiff- und Schienenverbindungen zu den deutschen Industrieclustern transportiert. Auf dem Weg zur Klimaneutralität werden Wasserstoff und seine Derivate eine immer wichtigere Rolle spielen. So wie Deutschland wird auch Belgien Wasserstoff, Methanol und Ammoniak importieren müssen. Ziel des Antwerpener Hafens ist es, Drehscheibe für grüne Energie in Nordwesteuropa zu werden.

In der Absichtserklärung bekunden die Unterzeichner ihr Interesse an einer Zusammenarbeit. Es geht darum, einen Korridor zwischen ihren Ländern zu schaffen zur Verschiffung des in Chile hergestellten grünen Wasserstoffs sowie der weiteren Verteilung durch die belgischen Häfen, um die erwartete Nachfrage in Europa zu decken. 

Der Hafen Antwerpen, Europas größter Hafen in Bezug auf Größe und integrierte Aktivitäten des Chemie-Clusters, und der Hafen Zeebrugge, Belgiens wichtigstes LNG-Drehkreuz und Offshore-Windkraftwerk, spielen eine bedeutende Rolle als Drehscheibe für fossile Energien in Westeuropa. Sie empfangen, speichern und versenden große Energiemengen an Abnehmer in den Bereichen Strom, Wärme, Chemie und Verkehr. Der Hafen Antwerpen und der Hafen Zeebrugge wollen als Drehscheiben für erneuerbare Energien große Mengen an Wasserstoff in das europäische Hinterland importieren und verteilen.

Beide Häfen sind davon überzeugt, dass das künftige westeuropäische Energiesystem auf heimische Wind- und Solarenergie sowie auf den Import von erneuerbarem Wasserstoff setzen muss. Sie sind der Ansicht, dass Wasserstoffträger die geeignete Energieform sein werden, um den Übergang in Sektoren wie dem Seetransport, der Chemie, der Kraftstoff- und Dampferzeugung zu ermöglichen. Daher spielen sie eine Schlüsselrolle in der Wasserstoffimport-Koalition.

Jacques Vandermeiren, CEO Hafen Antwerpen: „Beim Hafen Antwerpen werden wir unsere Ambitionen weiter vorantreiben, um sicherzustellen, dass unsere gesamte Flotte umweltfreundlich ist, und um uns als Multikraftstoffhafen weiterzuentwickeln, der die für eine nachhaltige Schifffahrt erforderlichen alternativen Kraftstoffe anbietet.“

Tom Hautekiet, CEO Hafen Zeebrugge, dazu: „Wir sind stolz darauf, dass Chile, der wichtigste potenzielle Exporteur grüner Moleküle, mit den Häfen von Antwerpen und Zeebrugge zusammenarbeiten möchte. Diese Gelegenheit wird es uns ermöglichen, unser gemeinsames Ziel, Wasserstoff nach Europa zu importieren, zu verwirklichen.“

Chile hat sich mit seiner nationalen Strategie für grünen Wasserstoff das Ziel gesetzt, bis 2050 ein kohlenstoffneutrales Land zu werden. Das Land will bis 2030 den günstigsten grünen Wasserstoff produzieren und bis 2040 zu den drei größten Exporteuren von grünem Wasserstoff aufsteigen. Das chilenische Energieministerium leitet die strategische Politik für grünen Wasserstoff. Es ist darauf angewiesen, mit ausländischen Parteien zusammenzuarbeiten, um internationale Lieferketten für grünen Wasserstoff aus Chile zu schaffen. 

Juan Carlos Jobet, Minister für Energie in Chile: „Dies ist eine hervorragende Nachricht, um die Führungsrolle Chiles bei der Entwicklung dieser neuen Industrie weiter zu festigen. Unser Potenzial an sauberer Energie wird es uns ermöglichen, der günstigste Produzent von grünem Wasserstoff in der Welt zu sein, mit dem wir nicht nur unseren Bedarf decken, sondern auch anderen Ländern helfen können, ihre Klimaziele zu erreichen.“

Der Hafen Antwerpen, der Hafen Zeebrugge und das chilenische Ministerium werden zukünftig regelmäßig zusammenarbeiten, um Wissen, Erfahrungen und sonstige Informationen auszutauschen. Damit sollen die Herausforderungen im Vorfeld der Inbetriebnahme der grünen Produktion in Chile, des Aufbaus der Logistikkette zwischen den Kontinenten und der Logistik in den flämischen Seehäfen und ihrem Hinterland beseitigt werden.

Hafenschöffin Annick De Ridder kommentiert: „Gemeinsam mit der Industrie spielen die Häfen eine wichtige Rolle bei der Suche nach Lösungen für unser Klima. Aus diesem Grund ist die Vereinbarung zwischen den Häfen Antwerpen und Zeebrugge ein wichtiger Meilenstein im Kampf gegen den Klimawandel und macht nachhaltige Energieströme in Europa zugänglicher. Als Hafen Antwerpen freuen wir uns über diese Vereinbarung, die unsere Position als Drehscheibe für nachhaltige Energie in Europa weiter festigt.“

www.portofantwerp.com

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