Dokumentenfälschung, Identitätsdiebstahl oder Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Manipulation von Warenbegleitpapieren: Das sind neue Waffen, die Kriminelle beim Diebstahl von Waren während des Transports, an Transitpunkten und aus dem Lager vermehrt einsetzen, wie aus dem soeben erschienenen „Cargo Theft Report 2024“ des Beratungsunternehmens BSI Consulting und dem Risikomanagement-Dienstleister TT Club hervorgeht.
„Der Grad an Raffinesse, der beim Frachtdiebstahl zur Anwendung kommt, zeigt, dass das Wissen des organisierten Verbrechens über die Schwachstellen in der Lieferkette immer tiefer wird“, erklärt Tony Pelli, Global Practice Director for Security & Resilience bei BSI Consulting.
Immer öfter nutzen die Täter dabei das Internet. Kriminelle verwenden Künstliche Intelligenz (KI), um Phishing-E-Mails, Deep Fakes und Malware zu erstellen, die darauf abzielen, an sensible Frachtinformationen zu gelangen. Auch die Zahl an Berichten über Angriffe auf Cloud-basierte Speicherdienste hat zugenommen.
Geografisch gesehen gehörten Brasilien, Mexiko, Indien, die Vereinigten Staaten, Deutschland, Chile und Südafrika beim Frachtdiebstahl zu den Hotspots, wie der „Cargo Theft Report 2024“ feststellt. Die meisten Vorfälle haben sich im ersten und letzten Quartal des Jahres ereignet.
Mit 22 Prozent aller Anzeigen wurden Nahrungsmittel und Getränke im Vorjahr am häufigsten gestohlen, gefolgt von landwirtschaftlichen Gütern mit 10 Prozent, Elektronik mit 9 Prozent und Kraftstoffen mit 7 Prozent. 76 Prozent der Diebstähle betrafen Straßentransporte.
Die Mehrheit der Diebstähle – 41 Prozent – ereignete sich während des Transports. 21 Prozent standen mit Lagern, kleinere Prozentsätze mit Produktionsstätten, Lieferstandorten oder Parkplätzen in Verbindung. Strategische Frachtdiebstähle, bei denen vorausschauende Planung, Täuschung und Betrug im Spiel sind, machten in den USA bereits 18 Prozent aller derartigen Delikte aus.
