Internationale Mindestlohnregelungen, neue Arbeitszeitbestimmungen, Sozialversicherungsfragen oder die europaweite Neuordnung der Aus- und Weiterbildungsinhalte: Dies sind nur ein paar aktuelle Beispiele, die zeigen, dass die Themenfelder „Arbeit und Soziales“ nicht nur für die Unternehmen, sondern auch für die Branchenverbände zunehmende Bedeutung gewinnen.
Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB), der auch Tarifvertragspartner der Gewerkschaft Verdi für das fahrende Personal in der Binnenschifffahrt ist, reagiert auf diese Herausforderung. Er hat nun eine neue Kommission ins Leben gerufen, die sich mit diesen, auch für die Unternehmer in der Güter- und Fahrgastschifffahrt unmittelbar relevanten Themenfeldern befasst. Die konstituierende Sitzung fand am 2. März 2017 an Bord des Schulschiffes „Rhein“ in Duisburg-Homberg statt. Die Kommission, der bereits 10 Unternehmen angehören, wird von Volker Schuhmacher (B. Dettmer Reederei, Bremen) geleitet und in der Verbandsgeschäftsstelle von Andreas Stommel betreut.
Aufgabe und Ziel der neuen Kommission ist es, über aktuelle Entwicklungen zu informieren, den Meinungsaustausch im Gewerbe zu fördern, Chancen und Risiken aktueller Gesetz- und Verordnungsentwürfe der Bundesregierung und der europäischen Institutionen zu diskutieren und gegenüber den Entscheidern in Politik und Verwaltung Stellung zu beziehen.
„Die Unternehmer in der Binnenschifffahrt werden in zunehmendem Maße mit neuen arbeits- und sozialrechtlichen Regelungen konfrontiert, die unmittelbaren Einfluss auf den Geschäftsbetrieb haben, sei es in Form von Dokumentations- und Mitteilungspflichten oder in Form von neuen Arbeitszeitmodellen oder bestimmten Verpflichtungen zur Fort- und Weiterbildung. Hier geht schnell der Überblick verloren, und in der Anwendung des neuen Rechts können Fehler passieren, die unter Umständen auch strafbewehrt sind. Mit der neuen Kommission wollen wir unsere Mitglieder auf Veränderungen hinweisen, deren Praxiseinschätzung aufnehmen und auf die neuen Regelwerke als Branchenverband Einfluss nehmen“, erklärt BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen.
Der 1974 gegründete Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) vertritt die gemeinsamen gewerblichen Interessen der Unternehmer in der Güter- sowie der Fahrgastschifffahrt gegenüber Politik, Verwaltung und sonstigen Institutionen. Mitglieder des BDB sind deshalb Partikuliere, Reedereien und Genossenschaften. Auch Fördermitglieder unterstützen die Arbeit des BDB. Der Verband mit Sitz in Duisburg und Repräsentanz in Berlin bezieht Stellung zu verkehrspolitischen Fragen und bringt sich aktiv in die Gestaltung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein.