Auf Europas Bahnspeditionen könnten schwere Zeiten zukommen. RCG-Vorstand Sprecher Dr. Clemens Först bezeichnete die Branche in einem Vortrag beim vorwöchigen UIP-Symposium in Wien wörtlich als „Reisebüros für Güter“. Daran knüpfte er die rhetorische Frage, wer in Zukunft noch Urlaube in Reisebüros anstatt über digitale Plattformen buchen werde.
Der ÖBB-Manager erwartet mittelfristig eine steigende Bedeutung von digitalen Plattformen als Steuerungsinstrumente für Bahnfrachten. Vor allem bei Commodity Cargo und im Segment Intermodal werden diese Anbieter den klassischen Bahnspeditionen in Zukunft das Leben schwer machen, lautet seine Einschätzung der Sachlage.
Die Rail Cargo Group reagiert auf diese Entwicklung mit einer zweigeteilten Strategie. Einerseits sollen die Carrier-Leistungen künftig über die digitalen Plattformen angeboten werden. Damit ändert sich – wenn überhaupt – nur der Vertriebskanal. Andererseits will der Güterverkehr der ÖBB eigene digitalisierte Lösungen zur umfassenden Betreuung von Großkunden aus der verladenden Wirtschaft etablieren.
Grundsätzlich betrachtet man bei der Rail Cargo Group die digitalen Innovationen als Wegbereiter hin zu effizienteren Güterverkehren auf der Schiene, was der Wettbewerbsfähigkeit der Bahntransporte gegenüber den anderen Verkehrsträgern nur zum Vorteil gereichen kann.
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