Laut einem jährlich veröffentlichten Bericht der ECG – Verband der europäischen Fahrzeuglogistik – nehmen Unfälle und Vorfälle beim Be- und Entladen von Fahrzeugen bei Autohändlern zu. Diese machen mittlerweile jeden zehnten gemeldeten Vorfall aus.
Der Hauptgrund für die steigende Zahl an Vorfällen im Einzelhandel ist das Fehlen sicherer Lade- und Entladebereiche. Logistikunternehmen berichten, dass das Entladen häufig mitten auf Straßen mit Geschwindigkeitsbegrenzungen von 50 oder 70 km/h stattfindet. Dabei kommen vorbeifahrende Fahrzeuge den Lenkern oft gefährlich nahe.
Denn im Gegensatz zu anderen Transportgütern muss der Fahrer eines Autotransporters in der Fahrzeuglogistik (FVL – Finished Vehicle Logistics) die Fahrzeuge nicht an einer Lagerhausrampe entladen, sondern direkt auf der Straße, wenn das zu beliefernde Autohaus keine Entlademöglichkeit auf dem Grundstück hat.
Aus diesem Grund führt die ECG einen aus 3 Stufen bestehenden Eskalationsprozess für Speditionsunternehmen ein:
- Lösungssuche mit dem lokalen Einzelhändler durch das Speditionsunternehmen.
- Falls dies nicht gelingt, Einschaltung des OEMs (Original Equipment Manufacturer).
- Wenn auch hier keine Lösung gefunden wird, bietet die ECG Unterstützung an.
„Wenn unsere Mitglieder das Problem unsicherer Entladebereiche nicht selbst lösen können, werden wir sie unterstützen. Sollte auch in Zusammenarbeit keine Lösung gefunden werden, sehen wir uns möglicherweise gezwungen, die Belieferung einzustellen“, erklärt Frank Schnelle, Geschäftsführer der ECG.
Johannes Alexander Hödlmayr, CEO der Hödlmayr International GmbH, leitet die Arbeitsgruppe. „Ich halte diesen Prozess für essenziell, um das Ziel unserer Arbeitsgruppe zu erreichen: die Sicherheit unserer Fahrer zu verbessern und ein sicheres Arbeitsumfeld im FVL-Sektor zu gewährleisten“, sagt der Chef des Fahrzeuglogistikers.
Der erste Schritt sei, OEMs und ECG-Mitglieder für das Thema zu sensibilisieren. Die kontinuierliche Erfassung und Analyse realer Fälle würden die tägliche Arbeit verbessern und beschleunigen, meint Alexander Hödlmayr.

