Andritz und Solvay machen Schifffahrt fit für die Vorschriften der IMO 2020

Abwasserfreies Abgasreinigungssystem erhielt Zertifizierung der DNVGL und bewährt sich bei der Fährreederei La Méridionale

Andritz und Solvay machen Schifffahrt fit für die Vorschriften der IMO 2020 Bild: Solvay

Das von Andritz und Solvay entwickelte Absorptionsmittel Bipar zur Erfüllung der neuen Schwefelemissionsvorschriften der International Maritime Organization (IMO) für die Schifffahrt wurde soeben von der Klassifikationsgesellschaft DNVGL zertifiziert. Somit können die Schiffe weiterhin Schweröl mit hohem Schwefelgehalt verwenden und gleichzeitig die Schwefel- und Feinstpartikelemissionen drastisch senken, wodurch die Luftqualität – mit positiver Auswirkung für die Gesundheit der Menschen – erheblich verbessert wird.

Das innovative Abgasreinigungssystem wurde auf der vom französischen Fährunternehmen La Méridionale betriebenen RoPAx-Fähre „Piana“ installiert und läuft seit der Inbetriebnahme im April 2019 erfolgreich. Die ersten Messergebnisse sind äußerst vielversprechend.

Die Technologie von Bipar basiert auf dem von den Solvay-Teams entwickelten SOLVAir-Verfahren, das Bicar als Sorptionsmittel für die Entfernung des Schwefeldioxids und einen Pulse Jet-Gewebefilter für die Abscheidung der gebildeten Sulfate und Partikel einsetzt. Das neue Abgasreinigungssystem wurde auf der vom französischen Fährunternehmen La Méridionale betriebenen ROPAx-Fähre „Piana“ installiert und läuft seit der Inbetriebnahme im April 2019 erfolgreich. Die ersten Messergebnisse sind dem Vernehmen nach vielversprechend.

Andritz war für die Planung und Konstruktion des Systems, die Lieferung der Hauptausrüstungen und die Inbetriebnahme verantwortlich, während die Installationsarbeiten und der Betrieb des Systems im Verantwortungsbereich von La Méridionale lagen. Im Gegensatz zu anderen Abgasreinigungsanlagen, die auf Schiffen installiert werden, kommt hier kein Meerwasser zum Einsatz und kein Abwasser wird ins Meer abgelassen.

Die Klassifizierungsgesellschaft DNVGL bestätigte mit der Ausstellung des MED-G-Zertifikats die erfolgreiche Durchführung des Schiffsabnahmetests und die Einhaltung der ab dem 1.Jänner 2020 gültigen Emissionsvorschriften durch diese innovative Technologie. Das Zertifikat belegt insbesondere, dass das System den Vorschriften gemäß (EU) 2018/773, Pkt. MED/2.10 sowie MARPOL 73/78 entspricht.

Des Weiteren wurden von der unabhängigen Messfirma (CERTAM) umfangreiche Messungen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass die erforderliche Reduktion von Schwefeldioxid auf niedrigste Werte (mehr als 96% Abscheideleistung) problemlos erreicht wurde. Besonders hervorzuheben ist, dass mit dieser innovativen Technologie mehr als 99 Prozent der Partikel und Feinstpartikel entfernt werden.

La Méridionale bietet seit 1937 Seeverbindungen zwischen Korsika und Marseille an. Heute bedient die Flotte mit drei kombinierten Fracht-/Fahrgastschiffen täglich die Häfen Ajaccio, Bastia und Propriano im Rahmen des mit den korsischen Behörden unterzeichneten Vertrags über den öffentlichen Seeverkehrsdienst. Mit den Zertifizierungen nach ISO 9001 und ISO 14001 erfüllt das Unternehmen die Anforderungen des Qualitätsmanagements sowie der kontinuierlichen Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes.

La Méridionale ist das einzige Schifffahrtsunternehmen im Mittelmeer, das bei Zwischenaufenthalten seine Schiffe an die Stromversorgung am Kai anschließt. Die maritime Tochtergesellschaft der Stef-Gruppe, des europäischen Marktführers für temperaturgeführte Logistik, transportierte im Vorjahr 278.200 Passagiere und 850 Kilometer Güterfahrzeuge.

www.andritz.com; www.lameridionale.com; www.solvay.com

SolOcean: Prototyp zum Einsatz von Photovoltaikanlagen im Wasser

Die Jungunternehmer und Entwickler des Produkts präsentierten im riz up Gründerzentrum Amstetten den ersten SolOcean-Floater-Prototypen

Bildquelle: SolOcean

„Im Mai präsentierten die Jung-Unternehmer ihre Geschäftsidee beim riz up Genius, jetzt stehen wir vor dem Prototypen, der mit 3D Druck realisiert wurde – das nenn ich niederösterreichische Innovations- und Umsetzungskraft“, so Wirtschafts- und Technologielandesrätin Petra Bohuslav beim Besuch in der Werkstätte des Start-Ups SolOcean im riz up Gründerzentrum Amstetten am 27. September.

„Wir wollen von Niederösterreich aus in die ganze Welt! Unser Produkt ist fertig entwickelt und marktfähig. Heute haben wir hier das erste 3D Druckmuster des SolOcean-Floaters zur Präsentation“, so die Gründer und Jungunternehmer, Gerold Gugler und Martin Aichinger.

Als einziger Anbieter auf dem Weltmarkt ermöglicht SolOcean den uneingeschränkten Einsatz von Photovoltaikanlagen im Wasser – bei Wellen bis zu 3 Metern und Strömungen bis 2 m/sec. Herzstück der einsatzfertig entwickelten Systemarchitektur ist der SolOcean Floater, der in einem rund 5-jährigen F&E-Verfahren entwickelt wurde. Der robuste und tragfähige SolOcean-Floater ist mit 25 Jahren Funktionsgarantie für den Nonstop-Betrieb bei geringsten Lebenszykluskosten ausgelegt.

Zusätzlich wurden weitere anwendungstechnische Herausforderungen erfolgreich gelöst, wie beispielsweise eine Spezial-Beschichtung der Photovoltaikmodule, die für einen Einsatz im Salzwasser unverzichtbar ist. Die exklusive Technologie hinter dieser Lösung ist patentiert. Die Systeme sind meerwassertauglich, aber auch in Flüssen einsetzbar. Der UV stabile Kunststoff garantiert eine gänzlich metallfreie Produktausführung.

www.solocean.energy

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