Darauf hat die Donauschifffahrt lange gewartet: Am 25. Jänner 2024 wurde der erste Bauabschnitt des Donauausbaus offiziell für den Verkehr freigegeben. Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) begrüßt ausdrücklich, dass mit der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts nun ein wichtiger Schritt in Richtung einer besseren Schiffbarkeit der deutschen Donau gemacht wurde.
„Mit dem optimierten Tiefgang zwischen der Schleuse Straubing und dem Hafen Straubing-Sand kann die Binnenschifffahrt mehr Güter übernehmen und ihre Transporte auch bei Niedrigwasser besser planen und durchführen. Natürlich entfaltet sich dieser Effekt erst vollständig, wenn das gesamte Nadelöhr zwischen Straubing und Vilshofen durch die weitere Umsetzung des Ausbaus entschärft ist. Mit der Freigabe des ersten Abschnitts ist aber ein wichtiges Etappenziel erreicht. Nun gilt es, den Ausbau mit Top-Priorität fortzusetzen“, betonte BDB-Präsident Martin Staats (MSG, Würzburg) anlässlich der offiziellen Freigabe.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing erklärte in seiner Rede: „Selbst bei Niedrigwasser können die Schiffe nun dank der Anpassungen 650 Tonnen mehr vom Rhein bis zum Hafen Straubing-Sand transportieren. Das entlastet idealerweise die A3 um weitere 35 Lkw pro Schiff.“
Durch den Ausbau können Schiffe mit einem Tiefgang bis 2,50 Meter an durchschnittlich 300 Tagen pro Jahr von Westen den Hafen Straubing-Sand erreichen. Das entspricht einer Ladekapazität von rund 2.500 Tonnen pro Schiff. Bei Niedrigwasser verbessert sich die Abladetiefe gegenüber dem Zustand vor dem Ausbau um rund 65 Zentimeter.
Das nun freigegebene Teilstück ist der erste Bauabschnitt im Rahmen des derzeit laufenden Donauausbaus zwischen Straubing und Deggendorf, welcher seit Dezember 2019 planfestgestellt ist. Inklusive der ökologischen Ausgleichsmaßnahmen betrugen die Baukosten rund 38 Mio. EUR und werden vom Bund und dem Freistaat Bayern getragen. Die EU stellte Fördermittel in Höhe von 14,7 Mio. EUR bereit.
Der erste Teil ist in drei Bauabschnitte unterteilt. Ab Herbst 2024 soll der Wasserstraßenausbau im Streckenabschnitt Schwarzachmündung bis Isarmündung und im Anschluss der dritte Abschnitt von der Eisenbahnbrücke Bogen bis zur Schwarzachmündung erfolgen. Für den zweiten Teil (Deggendorf bis Vilshofen) läuft derzeit das Planfeststellungsverfahren.