Seit diesem Jahr tritt die ÖBB Rail Cargo Group (RCG) auch in Serbien mit eigenem Personal und Lokomotiven auf. Das ist ein Meilenstein, denn erstmals bietet das Unternehmen die Eigentraktion auch außerhalb der Europäischen Union an.
Mit der Erweiterung des Eigentraktionsnetzwerks könne man in hoher Qualität schnelle, effiziente und kundenorientierte Türkei-Transporte nach Zentraleuropa attraktiv aus einer Hand anbieten – ob für Ganzzug-, Einzelwagenverkehre oder intermodale Transporte. „Kürzlich haben wir unseren ersten Zug in serbischer Eigentraktion gefeiert“, informiert das Unternehmen.
Unter den Westbalkan-Ländern hat Serbien den höchsten Industrieanteil. Die Automotive- und entsprechende Zulieferindustrie sowie Maschinen- und Chemieindustrie zählen zu den stärksten Branchen. Aufgrund der guten Klima- und Bodenverhältnisse verfügt das Balkanland über eine landwirtschaftliche Fläche von rund fünf Mio. Hektar. Deshalb hat auch die Landwirtschaft einen hohen Stellenwert beim Gesamtexport und nimmt rund ein Fünftel Anteil ein.
Für die EU-Staaten ist Serbien ein wichtiges Transitland, da mehrere europäische Verkehrskorridore Serbien durchqueren. Der wichtigste darunter ist der Korridor X, der Mittel- mit Südosteuropa und den Vorderen Orient verbindet. Er ist mit seiner 2.528 Kilometer langen Eisenbahnstrecke deshalb auch für die RCG von großer Bedeutung.