Mit dem Jahresbeginn 2023 startet eine neue Zeit für die ERS Railways. Bernd Decker tritt in den Ruhestand, Mathias Leiner ist neuer CEO des Unternehmens. Dieser Schritt wurde lange vorbereitet, sodass bei diesem Wechsel gefestigte Strukturen bestehen.
Mathias Leiner (45) ist Diplom-Kaufmann und bringt 15 Jahre Managementerfahrung im Bereich Transport und Logistik mit. Die Entwicklung der ERS Railways wird er gemeinsam mit dem erfahrenen Team zukunftsorientiert vorantreiben. Im Fokus stehen die Digitalisierung und die Stärkung der Prozessqualität sowie der weitere Ausbau des Netzwerks gemeinsam mit den Partnern des boxXpress-Portfolios.
ERS Railways bietet heute über boxXpress als „Produktionsfirma“ maritime intermodale Transporte aus den deutschen und niederländischen Seehäfen in die Wirtschaftszentren des deutschen Hinterlands sowie der Schweiz und Österreich an. Dabei kommen Terminal-to-Terminal- und Terminal-to-Door-Lösungen zum Einsatz. Weitere Zugverbindungen für maritime und kontinentale Ladeeinheiten des Kombinierten Verkehrs werden über Freightliner GmbH und European Gateway Services produziert und runden das intermodale Portfolio ab.
Die European Rail Shuttle BV wurde 1994 zu Beginn der Liberalisierung des Bahnverkehrsmarkts als Joint Venture zwischen den Unternehmen Maersk, Sealand Service, P&O Containers, Nedlloyd und NS Cargo gegründet. Das Angebot konzentrierte sich auf Containertransporte zwischen Rotterdam und Destinationen entlang des Rheins in Deutschland sowie dem Terminal Melzo in Italien.
In den ersten Betriebsjahren war die European Rail Shuttle „nur“ als intermodaler Operator tätig. Der Mehrwert, den das Unternehmen seinen Anteilseignern damals bot, basierte auf der Organisation intermodaler Shuttle-Lösungen durch die Bündelung von Volumina seiner Anteilseigner, sowie auf dem Einkauf von Traktionsleistungen bei einigen wenigen Anbietern.
Im Jahr 2002 änderte European Rail Shuttle ihren Namen in ERS Railways BV und positionierte sich als unabhängiger Operateur mit Bahnlizenzen in den Niederlanden, Deutschland und Belgien. Im selben Jahr wurde ERS BV Hauptanteilseigner des Eisenbahnverkehrsunternehmens boxXpress GmbH mit Sitz in Hamburg.
In dieser Konstellation, als Eisenbahnverkehrsunternehmen mit eigener Lizenz, bediente ERS Railways BV bis 2017 Terminals in Italien, Polen (Posen) und kurzzeitig Tschechien (Melnik) vom Seehafen Rotterdam aus. Als Hauptgesellschafter von boxXpress mit 47 Prozent Anteil wurde parallel das Netzwerk mit Verkehren von Bremerhaven und Hamburg in das deutsche Hinterland aufgebaut.
2013 erwarb Freightliner UK die zwischenzeitlich alleinig von Maersk Line gehaltenen Anteile an ERS Railways BV. In 2015 übernahm das amerikanische börsennotierte Unternehmen Genesee & Wyoming Inc. die Freightliner UK und wurde somit auch Eigentümer der ERS Railways BV.
Im Jahr 2017 beendete Genesee & Wyoming die von ERS eigenständig durchgeführten Transporte nach Italien und Polen und verkaufte seine Anteile im Sommer 2018 an die Hupac AG. Durch Verschmelzung mit der Hupac Maritime Logistics GmbH, Duisburg, entstand die heutige ERS Railways GmbH in Hamburg.