Die ÖBB Rail Cargo Group (RCG) hat eine neue Tochtergesellschaft in Belgrad gegründet. Mit der Rail Cargo Carrier – Southeast d.o.o. ist Serbien das 13. Land in Europa, in dem die RCG in Eigentraktion – mit eigenem Personal und Lokomotiven – Schienengütertransporte anbietet. Das neue Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) wird hauptsächlich Transitverkehre zwischen der Türkei und Zentral- und Südosteuropa abwickeln und stärkt damit die Position der Güterverkehrssparte der ÖBB in der Türkei.
RCG CEO Clemens Först kommentiert: „Als logistisches Rückgrat der europäischen Wirtschaft können wir nun auch der serbischen Industrie eine effiziente und nachhaltige Anbindung an unser Netzwerk (TransNET) anbieten. Eigentraktion in 13 Ländern bietet neben Kostenvorteilen und erhöhter Qualität zudem ein höheres Maß an Flexibilität. So können wir jetzt beispielsweise Transporte in die Türkei auf zwei alternativen Routen durchführen – über Rumänien und über Serbien.“
Die Anbindung an die Türkei birgt laut Einschätzung der RCG enormes Potenzial für den Schienengüterverkehr. Der türkische Außenhandel ist aktuell noch stark von Lkw-Transporten abhängig. Derzeit beträgt der Schienenanteil der türkischen Exportwirtschaft nur circa ein Prozent. Mit der Gesellschaft in Serbien will die RCG den Schienengüterverkehr in Südosteuropa ausbauen und attraktiveren.
Der europäische Bahnlogistiker ist in 17 Ländern mit eigenen Mitarbeitenden präsent. 5.755 Logistiker aus 34 Nationen bewegen jährlich 463.000 beziehungsweise täglich rund 1.270 Züge. Mittels End-to-end-Logistiklösungen werden jedes Jahr 94 Mio. Nettotonnen transportiert. Der Schienenanteil am Gesamtgüteraufkommen in Österreich liegt bei rund 28 Prozent.