Bei ihrer Umstellung von Diesel auf Biokraftstoff kommt die Deutsche Bahn (DB) schneller voran als geplant. Rund 1.000 Fahrzeuge hat das Verkehrsunternehmen 2022 für den alternativen Treibstoff HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) freigegeben. Die Güterverkehrstochter DB Cargo hat schon ihre gesamte Flotte von 800 Lokomotiven für den aus biologischen Rest- und Abfallstoffen erzeugten Kraftstoff zugelassen.
Mit 17 Mio. Litern wird die DB heuer bereits gut doppelt so viel HVO in ihren Loks einsetzen als ursprünglich geplant. Damit wird das selbstgesteckte Mengenziel schon zwei Jahre früher erreicht. Grund dafür ist vor allem die rasch voranschreitende Umstellung von Dieseltankstellen auf HVO. Der Biokraftstoff verursacht bilanziell 90 Prozent weniger CO2-Emissionen als Diesel, und für die Herstellung werden keine zusätzlichen Anbauflächen genutzt, die in Konkurrenz mit der Nahrungs- und Futtermittelproduktion stehen.
In den nächsten fünf Jahren sollen auch die restlichen 2.000 Dieselfahrzeuge der DB folgen. Mit den ersten Maßnahmen zum Dieselausstieg spart die Bahn bis 2025 mindestens 50.000 Tonnen CO2. Bei Neufahrzeugen wird neben der klassischen Elektrifizierung auf neue Antriebsformen wie etwa Wasserstoff und Batterietechnologie gesetzt.
„Der Abschied vom Diesel ist bei der DB beschlossene Sache. Wir setzen alles daran, die Bahn noch grüner zu machen. Insgesamt investieren wir bis 2027 rund 1,5 Mrd. Euro in den Ausbau neuer Antriebe und Kraftstoffe und kommen so der klimaneutralen Bahn Schritt für Schritt näher“, sagt DB-Vorstandsvorsitzender Richard Lutz.