Die Palette hat das Transportwesen revolutioniert und für Logistiker eine ähnliche Bedeutung wie der Container. Als Mutter der Europalette gilt die UIC, die Union Internationale des Chemins de fer. Sie nahm in den 1960er Jahren eine Standardisierung des Ladungsträgers vor, um den grenzüberschreitenden Transport auf der Schiene zu vereinfachen. Heute gibt es kaum ein Lager- oder Transportsystem, das nicht an die Maße der Europalette angepasst ist.
Um diesen Verdienst für das Transportwesen zu würdigen, wurde die UIC vor wenigen Tagen in die „Logistics Hall of Fame“ aufgenommen. Stellvertretend für den Verband der UIC übernahm „der Mr. Palette der ÖBB“, Thomas Metlich, in seiner Funktion als Vorsitzender der UIC-AG „Fragen der Palettierung“ in Berlin die hohe Auszeichnung.
Die Entscheidung über den Einzug der Palettenpioniere in die Logistics Hall of Fame fällte im Sommer die 70-köpfige Jury, deren Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Medien aus insgesamt 13 Nationen angehörten. Die ÖBB sind ein wichtiges Mitglied der UIC und waren sozusagen bei der Geburtsstunde der Europalette dabei.
In den 1950er Jahren begannen die Eisenbahngesellschaften, immer mehr Güter auf Paletten zu transportieren und die Palette verbreitete sich rasant. Doch durch fehlende Standards kam es beim grenzüberschreitenden Transport immer wieder zu teils chaotischen Zuständen. Um dem entgegenzuwirken, arbeitete 1961 die Union Internationale des Chemins de fer (UIC) im Rahmen eines Arbeitskreises den Vertrag über eine normierte, tauschbare Palette aus, der in der Folge von den europäischen Eisenbahngesellschaften unterzeichnet wurde.
Die Bahngesellschaften verpflichteten sich fortan zur Einhaltung der Norm (UIC – Norm 435-2 ff.), der Herstellung und zur Reparatur der Europaletten. Zudem wurden die Überwachung und die Gewährleistung eines störungsfreien Tauschs in einem Europäischer Palettenpool (EPP) vereinbart. Beide Schritte bezeichnen den Beginn einer unglaublichen Erfolgsgeschichte für das internationale Transportwesen, die bis heute anhält.