Mit der feierlichen Schiffstaufe am 30. September 2021 ist die „Gas 94“ offiziell in Dienst gestellt worden. Das innovative Niedrigwasser-Gastankschiff der HGK Shipping wurde im Auftrag der BASF konzipiert und gebaut. Es trägt künftig selbst bei kritischen Pegeln auf dem Rhein zur sicheren Rohstoffversorgung des BASF-Standortes Ludwigshafen bei. Der diesel-elektrische Antrieb soll den beiden langjährigen Partnern beim Erreichen der Nachhaltigkeitsziele helfen.
Der Rhein und die Binnenschifffahrt sind von essenzieller Bedeutung für die Versorgung des BASF-Verbundstandorts Ludwigshafen. Ein Großteil der Binnenschiff-Transporte passiert dabei den kritischen Pegel Kaub im Mittelrheintal. Die „Gas 94“ ist so konstruiert, dass sie selbst bei einem Pegel bei Kaub von 30 Zentimeter noch 200 Tonnen verflüssigter Gase befördern kann.
Möglich wird dies durch die optimierten Auftriebseigenschaften des Schiffskaskos, die durch eine ausgefeilte Anordnung von Komponenten wie Ladungsbehälter und Antriebstechnologie erzielt wurde. Der 110 Meter lange Gastanker ist mit seinen 12,5 Metern zudem breiter als die üblichen Schiffe der HGK Shipping-Flotte.
Anlass für die Suche nach neuen Lösungen waren 2018 die Auswirkungen des anhaltenden Niedrigwassers auf die logistischen Abläufe bei BASF sowie wiederkehrend niedrige Pegelstände auf dem Rhein. Zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Verbundstandorts Ludwigshafen sollten darum neuartige Schiffsdesigns wesentlich beitragen.
„Die HGK Shipping ist ein langjähriger Partner der BASF und konnte uns mit ihrer innovativen Konzeption für ein Niedrigwasser-Gastankschiff aus dem hauseigenen Design Center überzeugen“, sagt Barbara Hoyer, Vice President Domestic Deliveries, BASF SE. „Die ‚Gas 94‘ werde künftig für den Transport von verflüssigten Gasen zwischen den ARA-Häfen und Ludwigshafen eingesetzt, ergänzt Derya Kurus-Ebermann, Business Managerin C4 & Heavy Cracker Products, BASF SE.
„Unser Ziel ist es, in den nächsten Jahren sechs moderne Niedrigwasser- und antriebsoptimierte Schiffe in Dienst zu stellen und somit bis 2026 die ‚Gas 100‘ zu bauen,“ erklärt Anke Bestmann, Geschäftsführerin der HGK Gas Shipping GmbH. Damit will HGK auch in Zukunft die Anforderungen der Industrie erfüllen.
Die Konstruktion wurde durch das Team des Design Centers der HGK Shipping in enger Abstimmung mit den Transportmanagement-Experten der HGK Gas Shipping GmbH in Hamburg geplant. Mit dem Bau des Kaskos wurde die Partner-Werft in Stettin in Polen beauftragt. Die Umsetzung von der Konzeption bis zur Inbetriebnahme erfolgte innerhalb von 22 Monaten. Die „Gas 94“ ist damit das fünfte Schiff, das die HGK Shipping während der Corona-Pandemie in Dienst stellt.
Im Juli 2020 wurde die HGK Shipping GmbH gegründet und die europäischen Binnenschifffahrtsaktivitäten der Imperial Shipping Holding GmbH erworben. Das Unternehmen ist Teil der Häfen und Güterverkehr Köln AG. Die Flotte umfasst rund 300 Schiffe, inklusive Partikuliere. Das Transportspektrum reicht dabei von flüssigen chemischen Produkten und verflüssigten Gasen über Trockengüter bis zu Breakbulk.