Gruber Logistics hat als erstes Unternehmen in Europa einen vollständig kohlendioxidfreien Multimodaltransport durchgeführt. Eine Ladung von 24 Tonnen wurde unter Einsatz verschiedenster lokaler Lösungen und Ansätze aus dem Raum Verona in den Nordwesten Deutschlands transportiert.
Die erste Teilstrecke in Italien wurde mit einem sogenannten BIOlng-Fahrzeug zurückgelegt, also mit flüssigem Methan, das aus Biomasse von landwirtschaftlichen Produktionsabfällen gewonnen wird. Mit dieser Technologie sinken die CO2-Emissionen um bis zu 95 Prozent.
Nach der ersten Etappe erfolgte im Interporto Verona die Verladung des Aufliegers auf die Schiene. Auf dem elektrifizierten intermodalen Teilstück wird die CO2-Einsparung mit etwa -60 Prozent berechnet. Den letzten Abschnitt, vom KV-Terminal Köln bis zur Entladestelle, legte die Ladung mit einem Biodiesel-Fahrzeug mit einer CO2-Einsparung von 55 Prozent zurück.
Die Abwicklung des Transports verlief zwar völlig reibungslos, aber bevor diese Art des Verkehrs zur Selbstverständlichkeit werden kann, ist noch jede Menge Überzeugungsarbeit in den Köpfen der Menschen zu leisten. Es gibt viele Aspekte, an denen gearbeitet werden muss, um eine zunehmende CO2-Einsparung im Transportwesen möglich zu machen, aber der schwierigste Punkt, den es anzugehen gilt, sind mit Sicherheit alte Denkmuster.
„Mit diesem Test haben wir gezeigt, dass es bereits konkrete Lösungen gibt und es nicht nötig ist, noch Jahre auf greifbare Erfolge zu warten. Neben Preis und Servicequalität müssen heute bei der Auswahl der Lieferanten auch Elemente wie Umweltverträglichkeit und soziale Nachhaltigkeit berücksichtigt und die höheren Kosten, die Nachhaltigkeit erfordert, akzeptiert werden“, betont Andrea Condotta, Public Affairs and Innovation Manager bei Gruber Logistics.
Matteo Gasparato, Präsident von Interporto Quadrante Europa in Verona, verweist darauf, dass Nachhaltigkeit langfristig weniger Kosten für die Allgemeinheit bedeutet: „Dank der 15.000 Züge, die jährlich abgefertigt werden, trägt der Interporto Quadrante Europa dazu bei, eine ganze Reihe von externen Kosten zu vermeiden, die für die Allgemeinheit entstehen würden.“
Für das Jahr 2020 belaufen sich diese Kosten nach Schätzungen auf rund 140 Mio. Euro, die sich aus der Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene ergeben, und auf über 500.000 Tonnen CO2, die nicht in die Atmosphäre ausgestoßen werden. Die Änderung der Einstellung ist für Matteo Gasparato der letzte Schritt in einem langen Veränderungsprozess in der Branche.