Rund 1,5 Mrd. investiert der ÖBB-Konzern in den nächsten sechs Jahren in die Digitalisierung des Bahnsystems. Auch im Güterverkehr werden die entsprechenden Maßnahmen vorangetrieben. Ziel ist es, die Transportlogistik per Bahn schneller und effizienter zu machen.
Durch End-to-End Digitalisierung werde die Schienenlogistik so einfach zugänglich wie die Straßenlogistik. So gehe es direkt in die Zukunft, erläuterte ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä bei der virtuellen Bilanzpressekonferenz die Stoßrichtung.
Der Teilkonzern Rail Cargo Austria verzeichnete 2020 einen Rückgang des konsolidierten Güterverkehrsaufkommens gegenüber dem Vorjahr um knapp 10 Prozent von 105,3 Mio. auf 95,3 Mio. Tonnen. Die Gesamterträge sind auf 2,26 Mrd. Euro (Vj: 2,37 Mrd. Euro) gesunken. Der Auslandsanteil an den konsolidierten Umsatzerlösen beträgt mit 944,8 Mio. Euro (Vj: rd. 998,5 Mio. Euro) wie im Vorjahr etwa 43 Prozent.
Im ersten Lockdown musste die ÖBB Rail Cargo Group einen Mengeneinbruch von über 20 Prozent hinnehmen, „weil die Logistikketten in Europa gerissen sind“, wie Andreas Matthä berichtet. In der zweiten Jahreshälfte habe sich das Aufkommen wieder stabilisiert. Im ersten Quartal 2021 bewegte sich der Güterverkehr auf der Schiene wieder auf dem Niveau vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie.
Sogar am Höhepunkt der Krise habe die ÖBB Rail Cargo Group jede Tonne verlässlich und sicher ans Ziel gebracht, betont Andreas Matthä. Davon abgesehen wurden 2020 wesentliche Akzente bei Internationalisierung und Ausbau des TransNET gesetzt und die Digitalisierungsinitiative mit dem „Go live“ des digitalen Assistenten MIKE zum ersten Zwischenerfolg geführt.