Der Rückgang beim Seegüterumschlag in Deutschlands größtem Universalhafen fällt mit acht Prozent im dritten Quartal deutlich geringer aus als im zweiten Quartal. Da verzeichnete der Hamburger Hafen noch ein Minus von 16,2 Prozent. In den ersten drei Quartalen des Jahres wurden im Hamburger Hafen 93,2 Mio. Tonnen Seegüter an den Terminals geladen oder gelöscht. Das ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Rückgang von 10,7 Prozent.
Betroffen sind beide Hauptumschlagsegmente. Der Stückgutumschlag mit 65,2 Mio. Tonnen (-9,9%) und der Massengutumschlag mit 28 Mio. Tonnen (-12,4%) blieben beide deutlich unter dem guten Vorjahresergebnis. Im Segment Containerumschlag wurden in Hamburg in den ersten drei Quartalen insgesamt 6,3 Mio. TEU über die Kaikanten gehoben. Das ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Rückgang von 9,9 Prozent.
„Seit Juli sehen wir eine Stabilisierung in der Umschlagentwicklung und damit einen insgesamt geringeren Rückgang beim Seegüterumschlag des Hamburger Hafens. Die im Sommer gesunkenen Infektionszahlen und die daraufhin gelockerten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie sowie das Auffüllen der Läger für das Weihnachtsgeschäft sind als Ursachen zu nennen“, erläutert Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing.
Beim Containerumschlag der zehn wichtigsten Handelspartner des Hamburger Hafens verlief die Entwicklung in den ersten drei Quartalen unterschiedlich. Vor allem der Mengenrückgang im seeseitigen Containerumschlag mit China (-11,3%), Hamburgs mit Abstand wichtigstem Handelspartner, konnte nicht durch positive Entwicklungen mit anderen Ländern ausgeglichen werden. Hinzu kommt, dass neben China auch Russland (-15,1%), Schweden (-11,8%), Südkorea (-11,8%), Dänemark (-3,4%) und Polen (-9,6%) zum Teil zweistellige Rückgänge im seeseitigen Containerumschlag aufweisen.
Zu den Handelspartnern mit einem Zuwachs im Containerverkehr zählen unter den Top Ten des Hamburger Hafens neben den USA (+0,1 Prozent) auch Singapur (+7,1 Prozent), das Vereinigte Königreich (+41,0 Prozent) und Malaysia (+5,5 Prozent). Die unverändert positive Containerverkehrsentwicklung mit den USA überrascht vor dem Hintergrund der dort durch Corona beeinträchtigten Wirtschaftsleistung und einer sinkenden Nachfrage.
„Die positive Entwicklung im Containerverkehr mit Großbritannien ist auf vermehrt durchgeführte Transporte von Leercontainern für den deutschen Markt und auf verstärkt stattfindende Lieferungen nach Großbritannien vor dem anstehenden Brexit zurückzuführen,“ erläutert HHM-Ingo Egloff, Vorstandskollege von Axel Mattern.