Der auf aktiv temperierte Transporte bei 2 bis 8 Grad Celsius spezialisierte Logistikdienstleister trans-o-flex ThermoMed hat alle 42 Standorte in Deutschland (38) und Österreich (4) mit Luftwäscheanlagen ausgestattet. Sie sollen die Mitarbeitenden schützen und die Verbreitung des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 eindämmen. Die Installation der Anlagen ist eine Konsequenz aus der Analyse der Infektionswelle in der nordrhein-westfälischen Fleischindustrie.
Dort hatte der Hygiene-Experte Martin Exner vom Universitätsklinikum Bonn im Auftrag des Kreises Gütersloh festgestellt, dass Klimaanlagen in gekühlten Räumen die Verbreitung des Virus begünstigten. In der Fleischindustrie werden Räume, in denen Mitarbeiter die Tiere zerlegen, auf etwa sechs bis zehn Grad gekühlt. Zum einen verbreiten sich Viren laut Exner bei kühleren Temperaturen grundsätzlich schneller. Zum anderen würden die Klimaanlagen die Luft umwälzen, ohne sie aufzubereiten oder mit ausreichend Frischluft anzureichern, erklärte der Mikrobiologe.
Die Folge: Wenn ein Mitarbeiter erkrankt und das neuartige Coronavirus in die Luft gelangt, wird es durch die Klimaanlage anschließend breit in der Arbeitshalle verteilt. Mögliche Aerosole, also feinste Tröpfchen, über die Viren übertragen werden können, werden in Bewegung gehalten.
Um dieses Verbreitungsrisiko weitgehend auszuschalten, hat trans-o-flex ThermoMed inzwischen alle zwischen 2 und 8 Grad klimatisierten Umschlagpunkte in seinem deutschen und österreichischen Netz mit Luftwäscheanlagen mit Spezialfiltern ausgestattet. Die Filter, die regelmäßig ausgewechselt werden müssen, sollen auch Aerosole aus der Luft filtern, mit denen SARS-CoV-2 übertragen werden kann.
Nach Angaben des deutschen Luftreinigerherstellers Trotec filtern sie „99,995 % aller luftgetragenen Schadstoffe“ und „befreien die Luft effektiv von Pollen und anderen Allergenen, Feinstaub, Zigarettenrauch, Gerüchen und Bakterien, Schimmelsporen oder Viren“. „Unsere Pandemiepläne sehen vor, dass wir neue Erkenntnisse regelmäßig auswerten und ihre Bedeutung für unsere Netzwerke prüfen“, erläutert Wolfgang P. Albeck, CEO der Logistikgruppe trans-o-flex. „Deshalb haben wir entschieden, diese zusätzliche Ausstattung zu installieren.“
Bisher hat trans-o-flex den Service in seinen Netzwerken trans-o-flex Express und trans-o-flex ThermoMed in der Corona-Krise jederzeit voll aufrechterhalten können. „Wir mussten keinen einzigen Standort schließen oder unsere Leistungen einschränken“, so Wolfgang P. Albeck.
Dafür hat das Unternehmen von den Kunden viel Lob erhalten und wird auch mit zusätzlichen Mengen belohnt, die bisher über andere Dienstleister transportiert wurden. Daher investiert man weiter in den Netzausbau und steckt aktuell unter anderem 3,5 Mio. Euro in die Erweiterung des ThermoMed-Zentralhubs in Baunatal.
Dort wird derzeit das bestehende Sortierzentrum mit einem Anbau erweitert. Die Fertigstellung ist für das Jahresende geplant. Die beiden Hallenteile, die bisher mit einer massiven Steinwand getrennt sind, werden im Rahmen des Umbaus verbunden und die neue Halle, deren Fläche von 1.300 auf fast 2.000 m² anwächst, erhält eine neue, vollautomatische Sortieranlage. Zusammen mit der vergrößerten Fläche und zusätzlichen Be- und Entladetoren wird das die Kapazität des ThermoMed-Netzes um mindestens 25 Prozent steigern.