Veränderte Rahmenbedingungen haben sich in den ersten drei Monaten sowohl auf den Umsatz als auch die Ergebnisse der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) ausgewirkt. So verzeichnete das Unternehmen einen moderat sinkenden Umsatz und ein stark rückläufiges Ergebnis mit entsprechender Auswirkung auf die Profitabilität.
Bedingt durch Sturmlagen in Nordeuropa sowie erste Anzeichen eines sich abschwächenden Handels aufgrund der sich ausbreitenden Coronavirus-Pandemie sank der Containerumschlag moderat, der Containertransport ging deutlich zurück. Das Segment Immobilien konnte hingegen erneut höhere Umsätze und Ergebnisse erzielen. In Summe führte dies zu einem Konzernumsatz von 335,7 Mio. Euro (- 3,4 Prozent). Das Betriebsergebnis (EBIT) sank um 23,0 Mio. Euro beziehungsweise 38,6 Prozent auf 36,7 Mio. Euro.
Angela Titzrath, HHLA-Vorstandsvorsitzende: „Die Auswirkungen von Sturmtiefs im Frühjahr und die schnell voranschreitende Coronavirus-Pandemie haben in unseren Zahlen Spuren hinterlassen. Wir müssen uns auf eine Situation einstellen, die es in der Firmengeschichte noch nicht gegeben hat und die wir nicht beeinflussen können. Das Jahr 2020 wird daher zu einem der herausforderndsten in der HHLA-Historie.“
Ungeachtet der aktuellen Geschäftsentwicklung sieht sich die HHLA Gruppe für die Zukunft gut aufgestellt. Die vorhandene Liquidität werde trotz Pandemie-induzierter Belastungen ausreichen, um fällige Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen, betont Angela Titzrath.
Im Segment Container ging die Umschlagmenge an den HHLA-Containerterminals insgesamt um 3,7 Prozent auf knapp 1,8 Mio. TEU (im Vorjahr: 1,86 Mio. TEU). An den drei Hamburger Containerterminals lag das Umschlagvolumen mit 1,65 Mio. TEU um 4,1 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres). Die internationalen Containerterminals in Odessa und Tallinn bewegten sich mit einem Umschlagvolumen von 144.000 TEU auf Vorjahresniveau.
Im Segment Intermodal verringerte sich der Containertransport im ersten Quartal 2020 um 5,1 Prozent auf 378.000 TEU (im Vorjahr: 398.000TEU). Dabei fiel der Rückgang bei den Straßentransporten deutlich stärker aus als bei den Bahntransporten. Letztere gingen verglichen mit dem Vorjahr um 3,3 Prozent auf 300.000 TEU zurück (im Vorjahr: 310.000 TEU).
Während die Verkehre sowohl aus den norddeutschen als auch aus Seehäfen an der Adria deutliche Rückgänge verzeichneten, konnte ein starkes Wachstum der kontinentalen Verkehre einen Teil des Rückgangs im maritimen Bereich kompensieren. Bei den Straßentransporten setzte sich die rückläufige Entwicklung der Vorquartale fort. Insbesondere aufgrund der schwachen Entwicklung im Raum Hamburg ging die Transportmenge in einem anhaltend schwierigen Marktumfeld im Vorjahresvergleich um 11,4 Prozent auf 78.000 TEU zurück (im Vorjahr: 88.000 TEU).
Die Umsatzerlöse lagen mit 116,8 Mio. Euro um 5,8 Prozent deutlich unter dem Vorjahreswert (im Vorjahr: 123,9 Mio. Euro) und waren damit etwas stärker rückläufig als die Transportmenge. Trotz eines leicht gestiegenen Bahnanteils am Gesamtaufkommen der HHLA-Intermodaltransporte von 77,9 Prozent auf 79,4 Prozent verringerten sich die durchschnittlichen Umsatzerlöse je TEU aufgrund eines überproportionalen Rückgangs der Ladungsströme mit längeren Transportdistanzen.
Das Betriebsergebnis (EBIT) ging im Mitteilungszeitraum um 31,9 Prozent auf 17,2 Mio. Euro zurück (im Vorjahr: 25,3 Mio. Euro). Ursächlich für diesen starken Rückgang sind neben der rückläufigen Mengen- und Umsatzentwicklung auch erhöhte Schwankungen im Aufkommen von Import- und Exportladung und damit einhergehend eine verringerte Auslastung der Zugsysteme.