Die bayernhafen Gruppe hat 2019 weitere Langstreckenverkehre durch passgenaue Infrastruktur weg von der Straße auf die beiden umweltfreundlicheren Verkehrsträger Binnenschiff und Bahn verlagert. So wurden an den Standorten Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau insgesamt 9,3 Mio. Tonnen Güter über Schiff und Bahn um – ein Plus von 5,3 Prozent gegenüber 2018.
Der Löwenanteil der zusätzlichen 465.833 Tonnen entfiel auf die Binnenschifffahrt, die nach dem Rekord-Niedrigwasserjahr 2018 im Geschäftsjahr 2019 wieder angezogen hat. So betrug 2019 der Schiffsgüterumschlag 2,965 Mio. Tonnen, das sind 17,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Bahnumschlag hielt mit 6,328 Mio. Tonnen das Vorjahresniveau.
Weil an den bayernhafen-Standorten die Verkehrsträger effizient verknüpft werden, entscheiden sich Unternehmen dafür, Bahn und Binnenschiff auf der Langstrecke als Alternative zum Lkw einzusetzen. Damit trägt die bayernhafen Gruppe wesentlich dazu bei, dass Verkehrsträger nach ihren Stärken eingesetzt werden. Dies entlastet die Straßen und spart CO2 ein.
„Wir bündeln Gütervolumina und verknüpfen Verkehrsträger“, sagt bayernhafen Geschäftsführer Joachim Zimmermann, „damit sind wir die Schlüsselstelle der Verkehrsverlagerung.“ Güterumschlag im Hafen setze das optimale Zusammenspiel gemeinsam mit den Kunden voraus, „und das Team muss perfekt eingespielt sein“. Grundvoraussetzung sei die Kapazität der Hafeninfrastruktur.
Die bayernhafen Gruppe investierte 2019 in Regensburg in das erste Terminal in Bayern speziell für den Umschlag von Wechselbrücken und Sattelaufliegern. Zielverkehre sind zum einen innerdeutsche Relationen, um zum Beispiel den Zulieferverkehr für den Automotivesektor zu optimieren. Zudem werden durch den neuen ‚Trailerport‘ Zusatzkapazitäten für den alpenquerenden Güterverkehr geschaffen, um perspektivisch unter anderem die Brennerautobahn zu entlasten. Für 2020 sind Investitionen in Höhe von 22,5 Mio. Euro geplant.
Im Dezember 2019 übergab Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer in Nürnberg persönlich Förderbescheide über insgesamt 14 Mio. Euro: zum einen für die Digitalisierung des ‚Trailerports‘ im bayernhafen Regensburg, die bereits 2020 starten wird, zum anderen für die Erweiterung des TriCon Container-Terminals im bayernhafen Nürnberg. Ein weiterer Förderbescheid des Bundesverkehrsministeriums liegt für das Containerterminal in Regensburg vor, bei dem die Kapazität erhöht wird.
„Hafenstandorte müssen dauerhaft gesichert sein“, sagt Joachim Zimmermann, „nur so können sie ihren für die Gesellschaft so wichtigen Beitrag zum Warenverkehr, zur Lebensqualität und zur Verkehrsverlagerung verlässlich leisten. Infrastruktur ist dafür der Schlüssel. Wir setzen daher konsequent eigene Investitionen und unsere Bauherren-Kompetenz ein. Beim Tempo der Genehmigungen ist noch Luft nach oben – wir freuen uns daher über alle Impulse, die Genehmigungsprozesse beschleunigen.“
Die vier KV-Terminals an den bayernhafen Standorten Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg und Regensburg verzeichneten 2019 einen Gesamtumschlag von 453.510 TEU. Die 4,9%ige Rückgang im Vergleich zum Vorjahr ist der Abkühlung des Welthandels geschuldet, was sich auch im Seehafen-Hinterlandverkehr widerspiegelt.