Wenn mit Jahresbeginn 2020 das ausgedehnte Sektorale Fahrverbot in Kraft tritt, steht den davon betroffenen Transit-Lkw nur mehr die Rollende Landstraße (ROLA) auf der Brennerachse zur Verfügung. Die ÖBB Rail Cargo Group hat in enger Abstimmung mit dem Land Tirol Vorsorge getroffen, um die verstärkte Nachfrage nach der ROLA abwickeln zu können. Zugleich werden die ROLA Preise auf der Brennerachse zu Jahresbeginn 2020 nicht erhöht.
Konkret stellt die ÖBB Rail Cargo Group ab Jahresbeginn eine Kapazität von 250.000 Lkw pro Jahr auf der ROLA auf der Brennerachse bereit und steigert diese im Lauf des Jahres auf 400.000 Lkw pro Jahr. Das bedeutet letztlich eine Verdoppelung der aktuellen Kapazitäten. „Damit kann der erwartete Verlagerungsbedarf an Lkw auf der Schiene aufgenommen und umweltfreundlich durch Tirol transportiert werden“, heißt es in einer Presseinformation.
In Summe ergibt das im Vollausbau einen ROLA-Zug pro Stunde und Richtung auf der Brennerachse. Bei voller Auslastung der zur Verfügung gestellten Kapazitäten würde das rund 1.000 Lkw weniger pro Tag auf der Autobahn bedeuten. Testläufe im Frühjahr und Herbst dieses Jahres haben gezeigt, dass dieses Zugprogramm auf der Strecke bewältigbar ist.
Sämtliche ROLA-Niederflurwagen sind bereits mit Scheibenbremsen ausgestattet und daher lärmarm. Auch die restliche Güterwagenflotte der ÖBB Rail Cargo Group besteht heute bereits zu zwei Dritteln aus leisen Waggons und wird bis Ende 2021 zu über 90 Prozent auf leisen Bremssohlen unterwegs sein.
Eine bedeutende Änderung für Tirol werden überdies die sogenannten „Quieter Routes“ bringen, die ab 2024 EU-weit eingeführt werden. Dann müssen alle auf diesen Strecken verkehrenden Güterwagen „leise“ sein.
In Tirol wird die Schienenstrecke Kufstein-Brenner zu einer „Quiet Route“, was de facto einem Bann „lauter“ Güterzugwagen in dem Bundesland gleichkommt. Die geforderten Maßnahmen werden etwa eine Halbierung der wahrgenommenen Lautstärke im Güterverkehr bringen.