PIANC appelliert für mehr Umweltbewusstsein auf der Wasserstraße

Die Deklaration der PIANC zur Klimaproblematik legt die wichtige Rolle der Schifffahrt zur umweltfreundlichen Transportbewältigung fest

PIANC appelliert für mehr Umweltbewusstsein auf der Wasserstraße Bild: viadonau, Andi Bruckner

Am 10. Dezember 2019 hat der Präsident des Internationalen Schifffahrtsverbandes PIANC beim Runden Tisch zur Resilienz im Rahmen der COP25 in Madrid die Erklärung des Verbandes zum Klimawandel vorgestellt. PIANC reagiert damit auf die wachsende Debatte über Maßnahmen gegen den Klimawandel.

Die wasserseitige Verkehrsinfrastruktur wird Beeinträchtigungen durch den Klimawandel erfahren. Neben der Wahrnehmung ihrer Rolle bei der Dekarbonisierung (d.h. die Erreichung von netto Null Treibhausgasemissionen) müssen Schiffseigentümer und -Betreiber dringend Maßnahmen ergreifen, um die Widerstandsfähigkeit zu stärken und sich anzupassen – sowohl an allmähliche Veränderungen von Parametern wie Temperatur und Meeresspiegel als auch an die erwartete Zunahme der Häufigkeit und Schwere extremer meteorologischer, hydrologischer oder ozeanographischer Ereignisse.

PIANC ist sich der Bedeutung der Herausforderung des Klimawandels bewusst und wird die nachhaltige Zukunft der Schifffahrt aktiv verfolgen, indem es seine Mitglieder bei der Bewältigung dieser Herausforderung unterstützt. PIANC und seine Mitglieder werden sich um folgende Punkte bemühen:  

– Konzepte zur Dekarbonisierung des Betriebs von Hafen- und Schifffahrtssinfrastruktur (d.h. Erreichung von netto Null Emissionen) zu entwickeln und gleichzeitig die Verringerung der Treibhausgasemissionen von Schiffen zu ermöglichen, indem die erforderlichen Einrichtungen, Infrastrukturen und gegebenenfalls Anreize bereitgestellt werden

– Inspektion und Wartung Vorrang einräumen, um die Widerstandsfähigkeit der bestehenden Infrastruktur zu optimieren

– Überwachungssysteme und ein effektives Datenmanagement, um rechtzeitig über Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels zu informieren und diese unterstützen zu können

– Stärkung der operativen Widerstandsfähigkeit durch die Entwicklung von Risikobewertungen, Notfallplänen und Warnsystemen

– Zusammenarbeit mit Energie- und Wasserversorgern, Weitertransportunternehmen und anderen an der Lieferkette Beteiligten, um Abhängigkeiten nachvollziehbar zu machen und die damit verbundenen Risiken zu reduzieren

– Suche nach Win-Win-Möglichkeiten, auch durch naturnahe Lösungen wie das PIANC-Programm „Working with Nature“.

– bei der Entwicklung von Anpassungsstrategien eine Reihe von Szenarien des Klimawandels berücksichtigen und eine geeignete Kombination struktureller, operationeller und institutioneller Maßnahmen in Form von abgestuften Anpassungsinvestitionen vorsehen

– Konzentration auf flexible und anpassungsfähige Infrastrukturen, Systeme und Abläufe, um künftige Änderungen zu ermöglichen und zu vermeiden, dass man sich auf Lösungen einlässt, die sich bei veränderten Bedingungen als ungeeignet erweisen

– Förderung der technischen Redundanz zur Verbesserung der Ausfallsicherheit.

PIANC wird weiterhin Häfen, Anlegestellen, Jachthäfen und Binnenwasserstraßen unterstützen, indem es den Wissensaustausch erleichtert und praktische technische Leitlinien ausarbeitet, um zu helfen, die Herausforderung des Klimawandels durch ein effektives Risikomanagement zu bewältigen.

Weiters wird PIANC einen Beitrag zur globalen Diskussion leisten, um sicherzustellen, dass die Interessen der Wasserverkehrsinfrastrukturen angemessen berücksichtigt werden, und um Schlüsselbotschaften an die Mitglieder und die breitere Hafen- und Schifffahrtsgemeinschaft zu verbreiten, gegebenenfalls durch Umsetzungsleitlinien.

PIANC und seine Mitglieder werden sich mit anderen Interessengruppen der wasserseitigen Verkehrsinfrastruktur zusammenschließen, um diesen neuen Herausforderungen zu begegnen, Möglichkeiten zu erkunden und zu einem verantwortungsvollen, informierten und nachhaltigen Weg nach vorn beizutragen.

www.pianc.org 
www.prodanubeaustria.at

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