Auf die Bedeutung der Digitalisierung von Zollverfahren wiesen die Vortragenden in der Eröffnungssequenz am Außenwirtschaftsrechtstag 2019 des Zentralverbandes Spedition und Logistik (ZV) und der Johannes-Kepler-Universität hin. Die zweitägige Veranstaltung wurde am 17. Oktober in Linz eröffnet. Sie ist dem Thema Lagerung und Verwahrung im Abgabenrecht gewidmet.
Für Alexander Friesz, Präsident Zentralverbandspedition & Logistik, bleibt die Logistik der Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg. Allerdings stünden die Dienstleister aus dem Kreis der Speditionen vor großen Herausforderungen, hervorgerufen durch die arbeitsteiligen weltweiten Produktions- und Handelsprozesse sowie dem wachsenden E-Commerce.
Zollabgaben und steuerrechtliche Fragen seien für den Erfolg eines Handelsstandortes von essenzieller Bedeutung. Sie fänden aber viel zu selten die notwendige Aufmerksamkeit, erläuterte Alexander Friesz. Hier ein Umdenken zu bewirken, ist eines der vorrangigen Ziele am Außenwirtschaftsrechtstag 2019.
Dr. Walter Summersberger vom Forschungsinstitut für Zoll- und Außenwirtschaftsrecht an der JKU Linz betonte in seinen Ausführungen die wachsende Bedeutung der ,,Neuen Seidenstraße‘‘. Hier stelle sich die Frage, wie die Warenströme in Zukunft einfach und digital dargestellt werden könnten. Dafür benötige Österreich aber auch die entsprechenden Logistikzentren und eine Verlängerung der Breitspurbahn bis in den Großraum Wien.
Karl Hannl, Leiter der ZV-Arbeitsgruppe Zoll: „Österreich hat insbesondere bei der Umsetzung im Abgaben-, Umsatz-, Zoll- und Finanzstrafrecht noch erhebliches Verbesserungspotenzial und muss achtgeben, dass wir hier nicht den Anschluss an Europa verlieren. Folglich wird ein zentrales Thema sein, wie wir hier möglichst rasch zu nachhaltig fairen Rahmenbedingungen kommen.“
In einem Punkt bestand Einigkeit unter den Teilnehmern: Demnach hilft ein modernes und praktikables Zoll- und Steuerrecht der Verwaltung und stärkt den Wirtschaftsstandort Österreich!