Bei GF Casting Solutions, einer Division von GF, befindet sich die angekündigte Devestition der Eisengießerei in Herzogenburg (Österreich) in der Umsetzung. Diese wird von der MRB FerCon GmbH übernommen, die von den zwei ehemaligen GF-Führungskräften Markus Rosenthal und Ralf Bachus gegründet wurde. Das Werk erzielt mit rund 250 Mitarbeitenden einen Umsatz von circa 75 Mio. CHF (68 Mio. Euro). Die Transaktion erfolgt rückwirkend per 30. September 2019.
Andreas Müller, CEO von GF, sagt: „Mit der Devestition setzen wir die Strategie 2020 konsequent um. Wir freuen uns, den Standort mit allen 250 Mitarbeitenden an ein erfahrenes und bewährtes Managementteam mit umfassenden Gießerei- und Branchenkenntnissen übergeben zu können. Auch bei dieser Devestition steht die Kontinuität für Kunden und Mitarbeitende im Fokus.“
Die Eigentümer der MRB FerCon GmbH sind überzeugt, durch schlanke Strukturen rasch und flexibel auf die Wünsche der Kunden eingehen zu können. Markus Rosenthal, Eigentümer der MRB FerCon sagt: „Gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden freuen wir uns darauf, den Standort Herzogenburg weiterzuentwickeln.“
Im Rahmen der Strategie 2020 hat GF Casting Solutions in den letzten Monaten weitreichende Schritte umgesetzt. Die attraktiven Bereiche Luftfahrt und Energie wurden sukzessive ausgebaut. Dem Trend zu leichteren Fahrzeugen folgend hat die Division zudem ihre Position bei Aluminium- und Magnesium-Leichtmetall-Komponenten gestärkt. Gleichzeitig wurde Ende 2018 mit der Devestition der Standorte Singen und Mettmann (Deutschland) der Rückzug aus dem Automobil-Eisengussgeschäft in Europa eingeleitet.
GF Casting Solutions gehört zu den weltweit führenden Lösungsanbietern für Leichtbau-Komponenten in Pkw, Lkw, im Luftfahrt- und Energiesegment, die zur CO2-Reduktion beitragen. Die Division entwickelt und produziert hochkomplexe Metallkomponenten an Standorten in der Schweiz, in Deutschland, Österreich, Rumänien, China und den USA.
GF umfasst die drei Divisionen GF Piping Systems, GF Casting Solutions und GF Machining Solutions. Das 1802 gegründete Industrieunternehmen hat seinen Hauptsitz in der Schweiz und betreibt in 33 Ländern 140 Gesellschaften, davon 57 Produktionsstätten. Die 15.027 Mitarbeitenden haben im Jahr 2018 einen Umsatz von 4,57 Mrd. CHF (rund 4,1 Mrd. Euro) erwirtschaftet. GF ist der bevorzugte Partner seiner Kunden für den sicheren Transport von Flüssigkeiten und Gasen, für leichte Gusskomponenten und für die Hochpräzisions-Fertigungstechnologie.
Mars Austria: Produktionsstätte Breitenbrunn droht die Schließung
Trotz 90%iger Exportquote sinkt die internationale Nachfrage nach Rollwaffel-Produkten aus dem burgenländischen Werk
Das an drei Standorten in Österreich tätige internationale Unternehmen Mars beabsichtigt die Schließung seiner Schokoladenfabrik in Breitenbrunn am Neusiedler See. Den Mitarbeitenden wurde am 14. Oktober ein Plan präsentiert, der zu einer schrittweisen Einstellung der dort angesiedelten Rollwaffel-Produktion bis Ende 2020 führen würde. Davon betroffen wären rund 110 Beschäftigte. Die endgültige Entscheidung fällt erst nach Abschluss des Konsultationsprozesses mit dem Betriebsrat.
„Trotz zahlreicher Produktinnovationen und trotz intensiver
Bemühungen, die Effizienz und das Volumen der Fabrik zu steigern – in den
vergangenen fünf Jahren wurden 11 Mio. Euro in die Anlagen investiert – ist es
nicht gelungen, den negativen Nachfragetrend zu stoppen. Dementsprechend leidet
das Werk unter einer zu geringen Auslastung“, schreibt Mars Austria in einer
Aussendung.
Eine Entscheidung über die Zukunft der Fabrik wird nach Einbindung aller
Betroffenen und dem Abschluss des Konsultationsprozesses mit dem Betriebsrat in
den nächsten Wochen gefällt. Die beiden anderen Firmenstandorte von Mars in
Österreich – der Vertrieb in Wien und die Heimtiernahrungsfabrik in Bruck an
der Leitha mit insgesamt rund 400 Mitarbeitenden – bleiben von der
Restrukturierungsmaßnahme unbehelligt.