Rund um den Bodensee gibt es eine sehr dynamische Wirtschaft. Mit ihr will sich der Hafen Antwerpen stärker vernetzen. Erste Gelegenheit dazu bot sich am 10. Oktober auf einer Informationsveranstaltung im Palast Hohenems.
Antwerpen könne einen Beitrag für Verbesserung der Wertschöpfung der Industrie im Wirtschaftsraum Vorarlberg, Liechtenstein, Ostschweiz und Süddeutschland leisten, betonten die Repräsentanten des belgischen Seehafens in Österreich und Deutschland, Walter Holzhammer und Elmar Ockenfels, in ihrer gemeinsamen Präsentation. Dieses Potential wolle man möglichst rasch heben.
,,Leider gibt es noch keine direkte Blockzug-Verbindung für Container zwischen Vorarlberg und Antwerpen‘‘, bedauerte Robert Steger, Leiter Güterterminal Wolfurt der ÖBB Infra, in seiner Kurzpräsentation. Man verfüge aber über ausreichende Kapazitäten für die Einrichtung einer solchen Zugverbindung und werde im Jahr 2020 als erste UKV-Drehscheibe mit Spezialisierung auf den maritimen Verkehr in Österreich ein Videogate zur Erfassung von Lkw- und Bahntransporten starten.
Unterdessen läuft im Hafen Antwerpen ein ambitioniertes Programm für den Ausbau der Bahnlogistik im Hinterlandverkehr. Bis 2030 soll sich der Anteil der Schiene am Modal Split von derzeit 8 Prozent auf über 15 Prozent verdoppeln. Im Jahr 2018 wurden 24 Mio. Tonnen Güter per Bahn befördert.
Treibende Kraft zur Stärkung der umweltfreundlichen Transportlogistik von und nach Antwerpen ist das im Vorjahr von drei Unternehmen gegründete Joint Venture Antwerp Rail House. Das Unternehmen bewirtschaftet in Churchill Dock zwei Lagerhallen mit 14.220 m2 überdachter Fläche für den trimodalen Güterumschlag. Die integrierte Container Freight Station (CFS) betreut bereits einen Kunden aus der österreichischen Papierindustrie und besitzt noch freie Kapazitäten für die Abwicklung von Zusatzgeschäften.
www.antwerprailhouse.be; www.portofantwerp.com ; www.oebb.at