Die Plansee Group, ein weltweit tätiger Hochleistungswerkstoffhersteller, hat im Geschäftsjahr 2018/19 (28. Februar) einen konsolidierten Umsatz von 1,52 Mrd. Euro erzielt. Das sind 17 Prozent mehr als im Vorjahr (1,3 Mrd. Euro) und ein neuer Rekordwert.
„In einem sehr spannenden Marktumfeld ist es uns gelungen, mit Flexibilität und Stärke zu punkten“, sagten die Vorstände der Plansee Group, Bernhard Schretter und Karlheinz Wex, bei der Bilanzpressekonferenz in Reutte. Mit einer Eigenkapitalquote von 58 Prozent sei die Plansee Group kerngesund, schuldenfrei und für Konjunkturschwankungen ebenso gerüstet wie für weitere Entwicklungsschritte.
Zum Umsatzplus haben alle Absatzmärkte und Regionen sowie sämtliche Unternehmensbereiche und Beteiligungen der Plansee Group beigetragen. Regional wurden 53 Prozent in Europa, 25 Prozent in Amerika und 22 Prozent in Asien umgesetzt. Der im Jahr 2017 übernommene Bohrerhersteller Komet steuerte ein Drittel des Umsatzwachstums bei. Die Absatzmenge stieg um sieben Prozent.
Zur Stärkung der Leistungskraft hat die Plansee Group im abgelaufenen Geschäftsjahr 210 Mio. Euro investiert. Ein Großteil der Investitionen floss in den Neu- und Ausbau von Produktionskapazitäten sowie in die Automatisierung bestehender Produktionsanlagen und -abläufe. Im Fokus standen dabei die Produktionsstandorte in China, Indien, Österreich, Deutschland, Japan und der Schweiz.
Insgesamt 67 Mio. Euro hat die Plansee Group in die Entwicklung von neuen Produkten und Prozessverbesserungen investiert. Der Neuproduktanteil (Produkte jünger als fünf Jahre) am Umsatz liegt wie im vergangenen Jahr bei 29 Prozent. Im Unternehmensbereich Plansee Hochleistungswerkstoffe wurde die Organisation deutlich gestrafft, um Schnittstellen zu reduzieren und Wachstum zu erleichtern.
Angesichts volatiler Rohstoffmärkte und schwieriger Rahmenbedingungen für westliche Wolframminen hat die Plansee Group weitere Schritte gesetzt, um die Rohstoffversorgung mit Wolfram langfristig abzusichern. So wurde zum 1. März 2019 die Übernahme von Stadler Metalle bekanntgegeben. Das deutsche Unternehmen ist auf den Handel und die Aufbereitung von Hartmetallen spezialisiert.
Karlheinz Wex: „Hartmetalle bestehen aus Wolfram und Kobalt. Die Nachfrage nach diesen Metallen nimmt weltweit zu. Stadler kauft gebrauchte Hartmetallwerkzeuge an, analysiert und sortiert sie und lässt sie zu hochwertigem Wolfram- und Kobaltpulver aufbereiten.“
Mit der Übernahme soll die Recyclingquote bei Wolfram in der Plansee Group von derzeit 60 Prozent weiter gesteigert werden. Die Kapazitäten für die Umarbeitung von Hartmetallschrott in frisches, einsatzfähiges Wolfram- und Kobaltpulver werden auch an den Standorten in Finnland, USA und Österreich weiter ausgebaut.
Als wesentlichen Wettbewerbsvorteil der Plansee Group sieht Bernhard Schretter gut ausgebildete Fachkräfte. Die Plansee Group hat zahlreiche Hebel in Bewegung gesetzt, um Fachkräfte auszubilden und ins Unternehmen zu integrieren. So sei laut Schretter die Chance für junge Menschen so gut wie nie, einen Ausbildungsplatz bei Plansee und Ceratizit in Reutte zu bekommen.
Der Grund: Die Unternehmen werden 50 Prozent mehr Ausbildungsplätze pro Jahr anbieten. Im vergangenen Lehrjahr wurden 40 Lehrlinge neu aufgenommen, in den kommenden Jahren soll die Zahl auf 60 Lehranfänger per annum steigen.
Die bisherigen Lehrberufe werden um die zwei neuen IT-Lehrberufe Applikationsentwickler und Informationstechnologe ergänzt. Um den notwendigen Platz zu schaffen, investiert die Plansee Group noch dieses Jahr 6 Mio. Euro in den Neubau einer Lehrwerkstatt in Breitenwang/Reutte.
Ein Meilenstein ist auch der für Herbst 2020 angekündigte Start einer HTL-Klasse für Wirtschaftsingenieurwesen mit dem Schwerpunkt Betriebsinformatik. Plansee hat sich für dieses Projekt bereits seit geraumer Zeit eingesetzt und wird die neue HTL-Ausbildung in Reutte mit Laboren und Werkstätten tatkräftig unterstützen.
Das Industrie-Portfolio der Plansee Group hat sich im vergangenen Jahr weiter positiv entwickelt. Die Unternehmensbeteiligungen erzielten im Geschäftsjahr 2018/19 einen Umsatz von 3 Mrd. Euro. Der Produktionsumsatz in Breitenwang/Reutte betrug 678 Mio. Euro.
Weltweit beschäftigten die Beteiligungsunternehmen 14.451 Mitarbeiter zum Stichtag 28.2.2019. In Österreich waren im abgelaufenen Geschäftsjahr 2.483 Mitarbeiter beschäftigt – 111 mehr als im Jahr zuvor und so viele wie noch nie. In der Region Außerfern/Allgäu zählt die Plansee Group mit 3.800 Beschäftigten zu den größten Arbeitgebern.
Nach großen Nachfrageschwankungen im vergangenen Geschäftsjahr hat sich die Nachfrage im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs auf einem etwas niedrigeren, aber stabilen Niveau eingependelt. Vor allem aus der Automobilindustrie und dem Maschinenbau war eine gedämpfte Stimmung zu spüren. Viele Kunden bauten Lagerbestände ab. „Aktuell gehen wir davon aus, dass die Geschäftslage in den kommenden Monaten auf diesem Niveau bleibt“, so Karlheinz Wex.
Kärntner Exportpreis: Große Preise für innovative Unternehmen
Nominiert wurden Export-Champions, die durch ihr Engagement unverzichtbar für die Kärntner Wirtschaft sind
Beim Kärntner Exporttag, der drittgrößten Exportveranstaltung Österreichs, wurden am 3. Juli die Export-Champions in den Kategorien Groß-, Mittel- und Kleinbetriebe sowie Dienstleistungsexporteure ausgezeichnet.
Der Export ist der wesentliche Motor für die Kärntner Wirtschaft und fördert die Innovationskraft, die Wettbewerbsfähigkeit und die Zukunftsfähigkeit jedes Unternehmens. Ziel des Kärntner Exportpreises ist es, Unternehmen zu würdigen, die sich durch überdurchschnittliches Engagement und Erfolge auf den Auslandsmärkten auszeichnen.
„Durch den Export von Waren, Know-how und Dienstleistungen wurden im Jahr 2018 erstmals über 9 Mrd. Euro in Kärnten erwirtschaftet. In einer vernetzten Welt gilt es heutzutage Geschäftschancen auf der ganzen Welt zu suchen“, erklär Jürgen Mandl, Präsident der Wirtschaftskammer Kärnten im Rahmen der Export-Gala in der Wirtschaftskammer Kärnten.
Gewonnen hat in der Kategorie Großbetriebe das Unternehmen Flex Althofen und in der Kategorie Mittelbetriebe Sinnex Innenausbau GmbH. Im Bereich Kleinbetriebe konnte sich SICO Technology GmbH behaupten und für die Dienstleistungsexporteure stand priorIT EDV-Dienstleistungen GmbH am Podest.
Meinrad Höfferer, Leiter Außenwirtschaft und EU zieht ein positives Resümee: „Hinter erfolgreichen Unternehmen stehen tolle Menschen und eine Begeisterung. Der 17. Kärntner Exporttag zeigt eindrucksvoll, dass unser Bundesland mit hoch innovativen und sehr international orientieren Unternehmen in die Zukunft geht.“