2018 war für die österreichische Papierindustrie mit mehr als 5 Mio. Tonnen Papierproduktion das beste Jahr seit der Wirtschaftskrise. Beim Umsatz erreichte die Branche den Rekordwert von 4,3 Mrd. Euro.
„Wir freuen uns über ein sehr gutes Jahr 2018 mit Umsatzrekord und bestem Mengenergebnis seit 2008 und gehen unseren Weg als Vorreiterbranche der Bioökonomie konsequent weiter“, resümierte Christian Skilich in der gestrigen Jahrespressekonferenz. Der Präsident von Austropapier sieht die Kernkompetenz der Branche im Umgang mit der nachwachsenden Ressource Holz.
Die Zellstoffproduktion wuchs 2018 trotz Rückgang beim Holzstoff um 1,3 Prozent leicht auf 2,1 Mio. Tonnen. Dementsprechend setzte die Branche auch um 1,6 Prozent mehr Holz ein. Insgesamt waren es 8,8 Mio. Festmeter Holz, wobei die Hälfte Sägenebenprodukte und die andere Hälfte Durchforstungsholz (auch Schadholz) ist. Der Altpapiereinsatz ist um 13,8 Prozent auf 2,6 Mio. Tonnen gestiegen.
Die grafischen Papiere verzeichneten 2018 einen Rückgang um 6 Prozent auf 2,4 Mio. Tonnen. Der Spezialpapier-Sektor entwickelte sich mit +1,7 Prozent leicht positiv und liegt bei 316.000 Tonnen. Einen starken Zuwachs verzeichnete der Bereich der Verpackungspapiere mit +17,1 Prozent auf 2,3 Mio. Tonnen. Die Investitionen lagen 2018 bei 220 Mio. Euro, darunter finden sich auch die neue Papiermaschine in Pöls oder der Umbau einer Papiermaschine in Gratkorn.
Die größten Kostenblöcke sind Rohstoffe, Energie und Personal. 2018 betrugen die Lohn- und Gehaltskosten 458 Mio. Euro, um 2 Prozent mehr als 2017. Sie werden 2019 aufgrund der ab Mai geltenden Kollektivvertragserhöhungen weiter steigen.
Die Energiekosten sind für österreichische Fabriken um bis zu 20 Prozent höher als in Deutschland. Das ist auf zahlreiche Entlastungen für Industriekunden in Deutschland zurückzuführen. Allein die Trennung der deutsch-österreichischen Strompreiszone bedeutet für die Papierindustrie Mehrkosten von über 6 Mio. Euro seit 1. Oktober 2018.
Am Anfang jedes Papiers steht immer der nachwachsende Rohstoff Holz. Die Papierindustrie verarbeitet es zu Produkten, Nebenprodukten und zuletzt zu Ökoenergie. Als Altpapier entsorgte Papierprodukte können mehrfach recycelt werden.
„Diese Nutzungskaskade schafft nicht nur Wertschöpfung und Arbeitsplätze, sondern auch eine Vielzahl an Produkten. Neben Papier und Zellstoff kommen auch biobasierte Produkte wie Kaugummizucker, Essigsäure oder Vanillegeschmack aus der Papierindustrie. Und auch Ökostrom und Fernwärme liefern die Unternehmen ins öffentliche Netz. Damit können 100.000 Haushalte komplett mit Energie versorgt werden. Die effiziente Holznutzung ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz“, betonte Kurt Maier, Vizepräsident von Austropapier.
Austropapier repräsentiert – gemeinsam mit dem Fachverband der Papierindustrie – die Unternehmen der österreichischen Papierindustrie. 24 Betriebe stellen fast 8.000 Arbeitsplätze direkt bereit und tragen zur Einkommenssicherung von hunderttausenden Menschen in der heimischen Forst- und Holzwirtschaft, in der Papier und Pappe verarbeitenden Industrie und dem Druck- und Grafik-Sektor bei.
Geschichtsträchtige Kooperation in Hamburg
Die Hamburg Süd und das Internationale Maritime Museum Hamburg (IMMH) haben eine Zusammenarbeit für die Erschließung und Präsentation der historischen Sammlung der Hamburger Reederei beschlossen. Ziel ist es, die Geschichte der 1871 gegründeten Hamburg Süd in Form einer Dauerausstellung der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.