Seit Herbst 2018 herrscht an der Adresse Vohburggasse/Scheydgasse in Wien Strebersdorf reges Bautreiben. Am 11. April feierte das dort entstehende künftige Ikea Logistikzentrum Dachgleiche.
Ikea investiert in dieses Projekt, das die Wege für Direktlieferung an Kunden speziell im Wiener Raum drastisch verkürzen wird, mehr als 70 Mio. Euro. Das Logistikzentrum ist in seiner Art ein Unikat, denn es wird auf zwei Ebenen errichtet. Das ergibt auf relativ kleiner Grundfläche insgesamt 50.000 m² Nutzfläche.
Ab dem kommenden Spätherbst werden von Strebersdorf aus alle Kundendirektlieferungen bestellter Ware erfolgen. 43 Verladetore stehen den Lkw dafür zur Verfügung. An jedem ist auch eine Vorrichtung eingeplant, die das Aufladen von E-Trucks ermöglicht, sollten die Transporteure solche im Einsatz haben.
Das Logistikzentrum Strebersdorf wird ein multifunktionales Gebäude: Einerseits wird es als Lager dienen. Andererseits erfolgen von der Vohburggasse aus künftig alle Direktlieferungen an Kunden in ganz Österreich. Wer also online oder in einem Ikea-Einrichtungshaus eine Lieferung bestellt, bekommt seinen Einkauf dann längstens innerhalb von 24 Stunden von Strebersdorf aus geliefert.
Auch der Paketversand wird ab Frühjahr 2020 vom 21. Bezirk aus nach ganz Österreich erfolgen. Außerdem können sich Kunden künftig ihre online bestellte Ware selbst dort abholen: Entweder in der integrierten Abholstation, oder – rund um die Uhr – in den sogenannten „Lockerboxen“, die es dort ebenfalls geben wird.
Auch in Sachen Umwelttechnik hat das Gebäude einiges zu bieten: Zwei Eisspeicher sorgen für den Großteil der benötigten Wärme. Ergänzt wird die umweltfreundliche Energie durch eine Wärmepumpe, die den Brunnen „anzapft“. Auf dem Dach werden 172 Solarpanele auf einer Aufstellfläche von 1.342 m² ebenfalls für erneuerbare Energie sorgen. Nach Angaben der Erbauer bringt dies (gegenüber herkömmlichen Erdgasvarianten) über einen Zeitraum von 30 Jahren eine CO2 Einsparung von 19.680 Tonnen, oder – anders ausgedrückt – von 140 Mio. gefahrenen Kilometern mit Dieselfahrzeugen.
Ikea Construction Manager Robert Charuza hat zur Dachgleiche noch ein paar andere Fakten parat: Seit Herbst wurden Tausende Kubikmeter Erde ausgehoben, riesig dimensionierte Fundamente gesetzt, die sechs Stiegenhäuser gebaut und rund um sie insgesamt 220, fast 30 Meter hohe, vorgefertigte Betonsäulen gesetzt.
31.000 Kubikmeter Beton sind in die diversen Gebäudeteile geflossen. Allein die Bewehrungseisen, die für Stabilität und Erdbebensicherheit sorgen, haben ein Gewicht von 5.300 Tonnen. Die Fassade hat die Fläche von 13.500 m². Für die Sprinkleranlage wurden nicht nur die nötigen Wasserbecken, sondern insgesamt 41 Kilometer Rohrleitungen verlegt. Die Stromversorgung hat s 440 Kilometer Kabel verschlungen. Dagegen machen sich die 3.200 Beleuchtungskörper fast „klein“ aus.