Bosch bietet Logistikunternehmen ab sofort die Möglichkeit, freie Lkw-Parkplätze auf ihrem gesicherten Gelände mit anderen Speditionen zu teilen. Es funktioniert wie die erfolgreichen Marktplätze zur Vermietung von Unterkünften und ist für beide Seiten eine Win-Win-Situation. Das Ziel: Den Schutz von Lkw-Fahrern, Fahrzeugen und Frachten angesichts überfüllter Raststätten besser zu gewährleisten. Bosch erweitert damit sein Konzept und bietet zusätzlich zu Autohöfen nun auch Lkw-Parkplätze auf dem Gelände von Speditionen an.
Vorreiter ist das internationale Transport- und Logistikunternehmen Gebrüder Weiss. Der Logistikpartner von Bosch vermietet bereits zehn Lkw-Stellplätze seines Logistikzentrums in Maria Lanzendorf bei Wien. Ab August 2017 können Lkw-Fahrer diese Parkplätze über die Bosch Secure Truck Parking Plattform reservieren. Gebrüder Weiss plant, bei erfolgreicher Pilotierung weitere Niederlassungen in der Slowakei, Rumänien und Bulgarien an die Plattform anzubinden. Mit Secure Truck Parking von Bosch soll daraus ein europaweites Netzwerk entstehen.
„Als Full-Service-Logistiker möchten wir die Lieferketten so sicher wie möglich gestalten. Mit der Secure Truck Parking Plattform vernetzen wir Informationen zu freien Parkflächen mit Fahrern und Spediteuren und optimieren dadurch den Transportprozess“, sagt Alexander Horak, Head of Industry Vertical High-Tech bei Gebrüder Weiss.
„Wie beim Carsharing unterstützen sich die Speditionen gegenseitig beim Teilen von Parkplätzen. Wenn dieses Beispiel Schule macht, kann der Mangel an Lkw-Stellplätzen kosteneffizient und schnell gelindert werden“, erklärt der verantwortliche Bosch-Projektleiter Dr. Jan-Philipp Weers.
In Maria Lanzendorf hat der Werkschutz ein Auge auf die Parkfläche, außerdem wird der Speditionshof videoüberwacht. Gebrüder Weiss öffnet zudem die hauseigene Kantine für die parkenden Trucker. Zusätzlich stehen ihnen Sanitäranlagen mit Duschen zur Verfügung.
Die Secure Truck Parking Plattform kann grundsätzlich unterschiedliche Zutrittskontrollsysteme anbinden, angefangen bei der Steuerung von Schrankensystemen und Rolltoren bis hin zum Reception Parking. Dieses Modell sieht eine persönliche Anmeldung am Empfang des Speditionshofs vor: Da dieser rund um die Uhr besetzt ist, kann der Lkw-Fahrer dort jederzeit die nötige Chipkarte für die Nutzung der Infrastruktur, zum Beispiel für die Nutzung der sanitären Anlagen, abholen.
Bosch will ein europaweites Netzwerk für Secure Truck Parking aufbauen und sucht dafür weitere Logistikunternehmen als Partner. Interessierte Speditionen, die sichere Parkmöglichkeiten für Lkw suchen oder eigene Parkflächen ins Netz einbringen möchten, können sich an Bosch-Projektleiter Dr. Jan-Philipp Weers (Tel. +49 69 7562-1734 | Jan-Philipp.Weers@de.bosch.com) wenden.
Die webbasierte Buchungsplattform Bosch Secure Truck Parking erfasst die Belegung von Lkw-Parkplätzen in Echtzeit. Speditionen und Lkw-Fahrer können im Voraus oder auch während der Fahrt über ein Online-Portal oder eine App Parkplätze entlang ihrer Route reservieren. Die Parkareale sind mit Bosch-Sicherheitstechnik ausgestattet und videoüberwacht. Nach erfolgreich abgeschlossenem Testbetrieb auf dem Mitarbeiterparkplatz am Bosch-Standort in Karlsruhe plant Bosch, die Buchungsplattform im August 2017 einzuführen.
Allein in Deutschland fehlen etwa 14.000 Lkw-Parkplätze. Die Trucker müssen häufig mehrere Parkplätze anfahren oder parken ungesichert abseits der Autobahn. Die Folge: Unfälle passieren, die Fracht wird häufiger gestohlen.