Logistisches Megaprojekt für Siemens Österreich in Bolivien

Verschiffung von zwei industriellen Gasturbinen markiert den Startpunkt für eine logistische Herausforderung unter schwierigen klimatischen Bedingungen

Logistisches Megaprojekt für Siemens Österreich in Bolivien

Siemens erweitert und modernisiert drei bestehende Wärmekraftwerke des staatlichen bolivianischen Energieversorgers ENDE Andina SAM und baut sie zu industriellen Gas- und Dampfturbinen(GuD)-Kraftwerken aus. Die gesamte Projektabwicklung inklusive Projektmanagement, Logistik und Engineering erfolgt durch die Einheit Industrial Power Plant Solutions bei Siemens Österreich.

„Durch die Erweiterung und Modernisierung der Kraftwerke unterstützen wir Bolivien mit Hilfe modernster Technologie dabei eine erhebliche Menge Erdgas einzusparen, sowie die Stromerzeugungskapazität zu erhöhen. Davon profitiert nicht nur die wachsende Bevölkerung und die sich entwickelnde Wirtschaft, sondern auch die Umwelt“, sagt Wolfgang Hesoun, Generaldirektor von Siemens Österreich.

Die Lage Boliviens im Zentrum des Kontinents eröffnet überdies vielversprechende Chancen für den Export von überschüssigem Strom in die Nachbarländer Argentinien, Brasilien, Peru, Paraguay und Chile. Bolivien will so zur Energiedrehscheibe Südamerikas werden. In den vergangenen Jahren wuchs die Wirtschaft Boliviens mit den höchsten Wachstumsraten Südamerikas. Zudem verfügt das Land über die zweitgrößten Gasreserven in der Region.

Am 12. Mai wurden die ersten beiden Gasturbinen aus dem Siemens-Werk im schwedischen Finspång verschifft. Die 87 Tonnen schweren Turbinen durchqueren nach einer rund 40-tägigen Reise über den Atlantik den Panamakanal. Weitere zehn Tage später erfolgt im Hafen von Arica in Chile die Umladung auf Spezialtransporter.

„Die große logistische Herausforderung hinter dem Projekt ist das Zusammenspiel vieler Komponenten – die Anzahl der Schwertransporte, das Passieren der Anden, die klimatischen Bedingungen, Straßenbedingungen, die nicht mit den unseren verglichen werden können, der weite Weg auf die Baustellen, sowie die limitierte Anzahl von verfügbarem Equipment“, erklärt Hermann Meyer, Leiter der Siemens Division Power and Gas in Österreich. Im gesamten Projektverlauf werden insgesamt rund 400 Schwertransporte auf dem 1.800 Kilometer langen Landweg von Chile zu den Baustellen in Bolivien die Anden auf knapp 4.700 Metern Seehöhe überqueren.

Siemens liefert sämtliche Hauptkomponenten für die drei bolivianischen Kraftwerke aus Produktionsstätten auf der ganzen Welt. Der Lieferumfang umfasst u.a. 14 industrielle Gasturbinen, 11 Dampfturbinen, 22 Abhitzedampfkessel, 25 Generatoren, 25 Transformatoren, 3 Kondensatoren sowie die Leittechnik. Das spanische Unternehmen TSK ist bei den Projekten für die Bauarbeiten, die Nebenanlagen, die Lieferung der Hochspannungsschaltanlagen sowie die mechanische und elektrische Montage verantwortlich.

www.siemens.com

 

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