Seeverkehr durch das Rote Meer nimmt wieder zu

Die verbesserte Sicherheitslage hat einen Anstieg der Passagen um 60 Prozent bewirkt. EU-Marinemission „Aspides“ spannte Schutzschirm über 476 Schiffe.

Seeverkehr durch das Rote Meer nimmt wieder zu Bild: Reuters-Alexandros Avramidis / Konteradmiral Vasileios Gryparis (links) im Hauptquartier der EU-Marinemission „Aspides“ in Larissa, Griechenland.

Seit August 2024 ist die Zahl der Fahrten durch das Roten Meer um 60 Prozent auf 36 bis 37 Schiffe pro Tag gestiegen, liegt aber immer noch unter jenem Aufkommen, das vor Beginn der Angriffe der jemenitischen Huthis auf Schiffe in der Region zu verzeichnen war. Das gab Konteradmiral Vasileios Gryparis, Kommandeur der EU-Marinemission „Aspides“, bei einem Interview in Madrid bekannt.

Vor den Angriffen der Huthis seit November 2023 nutzten durchschnittlich 72 bis 75 Schiffe die Meeresstraße. Der Anfang Mai abgeschlossene Waffenstillstand zwischen den USA und den Rebellen aus dem Jemen habe wieder mehr Schiffen die Durchfahrt durch das Rote Meer ermöglicht. Schiffe ohne Verbindung zu Israel seien zu mehr als 99 Prozent vor den Angriffen sicher, sagte Vasileios Gryparis.

Die Europäische Union hat „Aspides“ eingerichtet, um die Schifffahrt auf der strategischen Handelsroute zu schützen, die das Mittelmeer durch den Suezkanal mit dem Golf von Aden verbindet. Heuer im Februar wurde die Mission um die Verfolgung illegaler Waffenlieferungen und die Überwachung von Schiffen, die sanktioniertes russisches Öl transportieren, erweitert.

„Der letzte Angriff auf ein Handelsschiff fand im November 2024 statt. Auch die Huthis haben ihre Strategie geändert und erklärt, ihre Ziele seien israelische Schiffe und solche Schiffe, die eine Verbindung zu Israel haben oder dort in einem Hafen angelegt haben“, sagte Vasileios Gryparis.

Über die bisher von der Marinemission geleistete Arbeit zog der Konteradmiral eine positive Bilanz. Man habe 18 Drohnen abgeschossen, zwei ferngesteuerte Boote zerstört, mit denen Frachter angegriffen worden waren, und vier ballistische Raketen abgefangen, zählte er auf. Insgesamt 476 Schiffe seien unter dem Schutzschirm von „Aspides“ gestanden.

www.eeas.europa.eu/eunavfor-aspides_en?s=410381