Vor 100 Jahren, im Jahr 1925, hat der Freistaat Bayern die Weichen für die landeseigenen Häfen mit der Einrichtung von Hafenämtern und deren Zusammenfassung unter dem Dach der „Bayerischen Landeshafenverwaltung“ neu gestellt. 2005 wurde die Landeshafenverwaltung dann zur privatrechtlich organisierten Bayernhafen GmbH & Co. KG mit dem Freistaat Bayern als nach wie vor alleinigem Gesellschafter.
Als Logistikdrehscheiben sichern heute die sechs Bayernhafen-Standorte Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau mit ihren über 400 ansässigen Unternehmen die Versorgung von Gesellschaft und Industrie. Mit ihrer Schnittstellenfunktion gewährleisten die Häfen eine Verknüpfung von Schiff, Bahn und Lkw.
An seinen sechs Standorten schlug Bayernhafen im vergangenen Jahr 8,17 Mio. Tonnen Güter per Schiff und Bahn um. Das sind um 0,8 Prozent weniger als im Vorjahr, was im dritten Jahr in Folge ein Rückgang bedeutet. Die Rezession in Deutschland und die weiterhin schwierige Wirtschaftslage macht sich auch in den Umschlagszahlen der Häfen bemerkbar.
„Häfen sind immer auch Spiegelbild der wirtschaftlichen und konjunkturellen Entwicklung“, betont bayernhafen-Geschäftsführer Joachim Zimmermann, „diesem negativen allgemeinen Trend konnten wir uns insbesondere durch neue Relationen im Kombinierten Verkehr größtenteils entziehen und das Potenzial der Binnenhäfen für nachhaltige Logistikketten unter Beweis stellen.“ Rund 475.000 Lkw-Fahrten wurden 2024 durch die Verlagerung von Langstreckenverkehren auf die Verkehrsträger Schiff und Bahn eingespart.
Der Schiffsgüterumschlag betrug 2,06 Mio. Tonnen und damit 6,6 Prozent weniger als 2023. So bedeutete zum Beispiel die Schließung einer Papierfabrik in unmittelbarer Nachbarschaft des Bayernhafen Aschaffenburg den Wegfall von Brennstoffen und Rohstoffen. Der Bahngüterumschlag betrug 6,1 Mio. Tonnen, das sind 1,3 Prozent mehr als im Vorjahr.
Im Kombinierten Verkehr (KV) wurden über alle Standorte 474.030 TEU umgeschlagen und somit ein Plus von 4,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erzielt. Neben Containern im Seehafenhinterlandverkehr gehören dazu Wechselbrücken und Sattelauflieger im kontinentalen Verkehr, deren Anteil im letzten Jahr stark zugelegt hat.
Die Investition in den Trailerport Regensburg, einem Terminal speziell für die Verladung von Wechselbrücken und Sattelaufliegern von der Straße auf die Schiene, ermöglichte die Aufnahme neuer Verkehre mit Lébény in Ungarn sowie über den Brenner mit Verona in Italien. Auf diesen beiden Relationen wird der neue Helrom-Trailer-Wagen eingesetzt, mit dem Lkw-Trailer horizontal auf die Bahn verladen werden.
