„Als Containertor in die Welt und zentraler Umschlagplatz ist der erweiterte und modernisierte Containerterminal in Wolfurt wichtigster Güterverkehrsknoten in Westösterreich und damit Dreh- und Angelpunkt für die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene. Die Kapazität an Container-Stellplätzen wurde durch den Ausbau vervierfacht. Die ÖBB sind damit ein wichtiger Partner für das Land Vorarlberg und die heimische Wirtschaft“, sagte ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä bei der offiziellen Eröffnungsfeier am 19. Oktober.
Durch die Erweiterung des ÖBB-Güterzentrums Wolfurt wurden die Kapazitäten mehr als verdoppelt. Aktuell verlassen täglich bis zu 800 Container das Güterzentrum und genauso viele kommen auch herein. Trotz eingeschränktem Baubetrieb wurden im Jahr 2017 eisenbahnseitig fast 64.000 Container bewegt (31.500 Stück Container nach Wolfurt, 32.200 Stück im ausgehenden Verkehr).
Das ÖBB-Güterzentrum Wolfurt bietet 1.700 Vollcontainerlager-Stellplätze im unmittelbaren Kranbereich sowie 3.500 Leercontainerlager-Stellplätze im nördlichen Bereich des Terminals. Vor dem Ausbau gab es insgesamt Platz für 1.300 Container, also lediglich ein Viertel der heutigen Stellplatzzahl. Die Terminalfläche wurde von bisher 72.000 m² um rund 50 Prozent auf 106.000 m² erweitert.
Landeshauptmann Markus Wallner sieht dies als Meilenstein für Westösterreich: „Die Erweiterung des Güterbahnhofs in Wolfurt ist für Vorarlberg ein zentrales Infrastrukturprojekt der letzten Jahrzehnte. Die lokale Wirtschaft ist sehr stark exportorientiert und viele große und namhafte Unternehmen im Land setzen auf die Leistungen der Bahn sowie auf den Ausbau des Güterterminals Wolfurt.“ In das Projekt wurden über den Rahmenplan aus Mitteln des BMVIT knapp über 60 Mio. Euro investiert. Zudem wurde die Planung zu 50 Prozent aus Mitteln der Europäischen Union gefördert.
Das Herzstück der Anlage bilden die vier, bis zu 750 Meter langen Containergleise, die auf je 600 Metern von den beiden riesigen Containerkränen neuester Bauart „Made in Vorarlberg“ erreicht werden. Die mehr als 20 Meter hohen und rund 350 Tonnen schweren Kräne schweben praktisch über den Gleisanlagen. Nimmt einer der beiden Kräne einen Container auf, unterstützt die Technik den gesamten Hubvorgang.
Um Platz für die Containertragwagen zu schaffen, wurden vier neue Stutzgleise mit einer Länge von rund 1.200 Meter errichtet. So können die Wagen in unmittelbarer Nähe zur Verladung zwischengeparkt werden und bei Bedarf ohne aufwendige Zuführung aus anderen Bahnhöfen zum Einsatz kommen. In Summe wurde die mögliche Kapazität im Bereich des Containerumschlages am Terminal von 100.000 auf rund 190.000 Transporteinheiten pro Jahr gesteigert.
Im Dezember 2014 wurde mit den Arbeiten für den Ausbau des ÖBB-Güterterminals Wolfurt begonnen. Die stetig steigende Nachfrage und veränderte Marktbedürfnisse haben die Erweiterung unumgänglich gemacht. Allein im Jahr 2015 wurden in Wolfurt Monat für Monat mehr Waren umgeschlagen, als in der Frühzeit der Anlage im Laufe eines ganzen Jahres. Die Realisierung des Großprojekts erfolgte bei laufendem Betrieb in drei Großbauphasen.
Zahlen, Daten, Fakten zum neuen ÖBB-Güterterminal Wolfurt
- · Baubeginn Dezember 2014
- · Drei Bauphasen, die auf den Baufeldern Nord, Mitte und Süd umgesetzt wurden
- · Baufertigstellung Oktober 2018
- · Vier bis zu 750 Meter lange Containerladegleise
- · Lagerplatz für 1.700 Container im unmittelbaren Kranbereich
- · Vier Abstellgleise mit einer Gesamtlänge von 1.200 Meter für Containertragwagen
- · Leercontainerlager für 3.500 Containereinheiten
- · Eigener Bereich für den Wagenladungsverkehr – Gleisnutzlänge 500 Meter
- · Investitionsvolumen gemäß Rahmenplan knapp über 60 Mio. Euro
Jetzt auch auf Instagram http://instagram.com/oevz.at