750-Tonnen-Raupenkran im Einsatz für die Gailtalbahn

Bis 2023 fließen im Auftrag des Bundes rund 1,67 Mrd. Euro nach Kärnten zur Errichtung und Verbesserung der Schieneninfrastruktur

750-Tonnen-Raupenkran im Einsatz für die Gailtalbahn Bild: ÖBB

Bis Mitte Dezember erneuert die ÖBB-Infrastruktur AG die gesamte Infrastruktur der Gailtalbahn. Die 124 Jahre alte Gailbrücke bei Arnoldstein wird im Zuge der Elektrifizierung der Gailtalbahn gegen eine neue Konstruktion ausgewechselt. Ein 750-Tonnen-Raupenkran wird das alte Tragwerk gegen das neue tauschen.

Am 30. August 2019 erfolgen die technisch aufwändigen Hebevorgänge beim alten und neuen vormontierten Tragwerk. Das Arbeitsgerät, das bis zu 750 Tonnen schwere Lasten heben kann, wird derzeit auf der Baustelle montiert. Der umliegende Baustellenbereich darf während der Hebevorgänge aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden; ebenso ist das Parken auf der B 111, der Gailtalbundesstraße, nicht gestattet.

„151 Tonnen schwer ist die alte Stahlfachwerkbrücke über die Gail, deren Träger und Knotenbleche noch mit geschmiedeten Nieten aus dem Jahre 1895 verbunden sind“, weiß Regionalleiter Siegfried Moser von der ÖBB-Infrastruktur AG. Entscheidend für den Bau ist die Hydrologie von Kärntens zweitlängstem Fluss, der Gail, die keine Hilfskonstruktionen im Flussbett erlaubt.

Die alte Brücke hat eine Spannweite von 61,60 m Länge und weist eine Breite von 5 m auf. Weder für die Oberleitung noch für einen notwendigen Randweg ist genügend Platz. Die neue Brücke ist 50 m lang, 7 m breit und rund 235 Tonnen schwer. Sie soll nicht nur einen modernen Bahnbetrieb ermöglichen, sondern bietet mit dem Begleitweg optimale Voraussetzungen für die Erhaltungsarbeiten. Um einen ungestörten Wasserabfluss zu erlauben, wurde eine ganz spezielle Baumethode gewählt:

Auf einer Fläche von 110 x 23,5 m, die teilweise in das bestehende Flussbett geschüttet und mit Steinschlichtungen vor Hochwasserereignissen gesichert wurde, erfolgte die Vormontage des neuen Brückentragwerks. Dort wurde auch ein Raupenkran positioniert, der die alte Tragwerkskonstruktion Ende August in einem Stück aus- und die neue einheben kann.

Aufwändig ist auch der Auf- und Abbau des Kranes. Die einzelnen Krankomponenten wurden mit einem Konvoi von Sondertransporten angeliefert. Allein für den Auf- und Abbau des Krans ist ein weiterer 110 Tonnen Autokran erforderlich. Besonders günstig erweist sich dabei auch die unmittelbare Nähe der Baustelle zur Autobahnabfahrt. Auf Grund des knappen Zeitfensters bleiben für den eigentlichen Brückentausch nur 3 Wochen Zeit. 

Die neue Stahlfachwerkskonstruktion stammt von den Brückenbauexperten der ÖBB aus dem Brückenwerk Wörth bei St. Pölten. Rund 60 Mio. Euro investieren die ÖBB in die Modernisierung der Gailtalbahn insgesamt, das im Vorjahr begonnen und heuer im Dezember abgeschlossen wird. Die ÖBB investieren heuer in Kärnten rund 250 Mio. Euro in die Erneuerung und in den Neubau der Infrastrukturanlagen.

www.oebb.at

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