Nach mehr als 30-jähriger Bauzeit ist am 25. September 1992 in Bayern der Rhein-Main-Donau-Kanal (RMD-Kanal) in Betrieb gegangen. Dieser 170 Kilometer lange künstliche Wasserweg verbindet die Flüsse Main bei Bamberg und Donau bei Kehlheim. Der RMD-Kanal ermöglicht Personen- und Frachtschiffen das durchgehende Befahren einer rund 3.500 Kilometer langen Binnenwasserstraße durch 15 europäische Staaten von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer.
Aus Anlass seines 25. „Geburtstags“ im heurigen Jahr streicht Hubert Mierka, Geschäftsführer der Mierka Donauhafen Krems GmbH&Co KG, die Bedeutung des RMD-Kanals für die vier österreichischen Donauhäfen Linz, Ennshafen, Krems und Wien hervor. „Für unsere Binnen-Umschlagplätze hat der Kanal eine ganz entscheidende Bedeutung, weil sie durch ihn direkt an die großen Hochseehäfen Rotterdam, Amsterdam und Antwerpen angebunden sind“, erklärt er gegenüber dem NÖ Wirtschaftspressedienst. Die „Stadt Würzburg“– das allererste Güterschiff, das 1992 den RMD-Kanal passiert hat, – ist in den Kremser Hafen eingelaufen.
Jedes Jahr werden über den RMD-Kanal im Schnitt 6,7 Mio. Tonnen Güter befördert – in der Spitze sogar knapp 9 Mio. Tonnen. Damit sind die ursprünglichen Erwartungen vor dem Bau deutlich übertroffen worden. Der Kanal spielt im europäischen Wasserstraßennetz insbesondere beim Transport von Massengütern, wie Nahrungs- und Futtermitteln (28 % Anteil am Gütermix im Jahr 2016), Düngemitteln (16 %), land- und forstwirtschaftlichen Erzeugnissen (15 %) sowie Eisen, Stahl und anderen Metallen (12 %), eine wichtige Rolle.
Vom RMD-Kanal profitiert aber nicht nur die Transportwirtschaft, sondern auch der Tourismus. Die künstliche Wasserstraße trägt zum Boom der Flusskreuzfahrten auf Rhein und Donau maßgeblich bei. Hatte man im Jahr 2010 am RMD-Kanal 657 Passagen von Fahrgastkabinenschiffen gezählt, waren es 2016 mit 1.272 schon fast doppelt so viele.
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