25 Jahre Eisenbahnfährverkehr Rostock-Trelleborg

Trotz effizienter Transporte steht die Kombination Schiff/konventionelle Bahn der Stena Line vor Herausforderungen

25 Jahre Eisenbahnfährverkehr Rostock-Trelleborg Bild: Stena-Line

Als einzige Fährreederei bietet Stena Line direkte konventionelle Bahnverbindungen zwischen Schweden und Zentraleuropa an. Seit 1994 fahren Eisenbahnfähren zwischen dem südschwedischen Trelleborg und Mecklenburg-Vorpommern und verbinden zwei der nachhaltigsten Verkehrsträger.

„Der Eisenbahnfährverkehr nimmt eine wichtige Rolle in der nachhaltigen und ressourcensparenden Logistik ein. Mit den größten Eisenbahnfähren der Welt zeigen wir hier auf Rostock-Trelleborg jeden Tag, wie gut das funktioniert. Wir blicken mit Stolz auf die letzten 25 Jahre zurück“, sagt Ron Gerlach, Trade Director und Geschäftsführer Stena Line GmbH.

Von den einst 200.000 jährlich verschifften Waggons zwischen Rostock sowie Sassnitz und Trelleborg sind heutzutage weniger als 10 Prozent übrig. Grund ist der für die Eisenbahnverkehrsunternehmen hoch subventionierte Landweg über Dänemark und die festen Querungen. Der dominierende Fokus auf den Landweg stellt eine Herausforderung dar, den Katrin Verner, Freight Commercial Manager Stena Line, folgendermaßen erläutert:

„Wenn es auf der Landstrecke Störungen oder Sperrungen aufgrund von Arbeiten gibt, sehen wir eine sprunghafte Nachfrage nach Sofortlösungen. Ist der Weg wieder frei, nimmt der Bedarf ebenso sprunghaft wieder ab. Wir bieten eine hohe Frequenz mit bis zu vier Abfahrten pro Tag, um unser kontinuierliches Bestandsgeschäft ebenso wie der ad-hoc Nachfrage entgegenzukommen. Durch feste Bahnfahrpläne über Rostock-Trelleborg könnten wir die Effizienz der Route jedoch noch einmal verbessern“, so Katrin Verner.

Für Ron Gerlach ist die Frage von grundsätzlicher strategischer Bedeutung für Schweden und Deutschland: „Stena Line bietet die letzte Alternative zum Landweg, um Eisenbahnen zwischen dem Kontinent und Schweden zu transportieren. Da der Betrieb von Eisenbahnfähren neben dem Bestandsgeschäft deutlich herausfordernder ist als der von konventionellen Fähren, sind wir auf feste Fahrpläne und Kontingente angewiesen, um wirtschaftlich operieren zu können.“

Bei einseitiger Wegeplanung bestehe immer das Risiko des Komplettausfalls. Daher sollte es im nationalen Interesse der Eisenbahngesellschafter Schweden und Deutschland liegen, den gemeinsamen Verkehr entsprechend zu planen“, so Ron Gerlach.

Für den schwedischen Abgeordneten Anders Hansson, seefahrtspolitischer Sprecher der Fraktion der Moderaterna im Riksdag, ist der Eisenbahnfährverkehr ein strategisch wichtiger Teil für die Versorgung und den Handel Schwedens. Er hält es aus politischer und volkswirtschaftlicher Sicht riskant, sich nur auf einen einzigen Güterverkehrskorridor zu verlassen. Daher müsse die Regierung jetzt Maßnahmen in die Wege leiten, um die Transportalternative über die Ostsee zu stärken.

www.stenaline.de

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