Stadler und LTG Cargo, die zur litauischen Staatsbahn Lietuvos geležinkeliai (LTG) gehörende Güterbahn, haben einen Vertrag über die Lieferung von 17 Elektrolokomotiven unterzeichnet. Der Vertrag beinhaltet eine Option für 17 weitere Lokomotiven, Ersatzteile und eine dreijährige Wartungsperiode. Es handelt sich um den ersten Lokomotivvertrag von Stadler für den litauischen Markt.
Der Auftrag stellt für Stadler einen bedeutenden Meilenstein dar, da damit der Lok-Typ aus der Eurodual-Familie in einen neuen Markt mit extremen Wetterbedingungen eintritt. Die Güterloks sind für Temperaturen von bis zu -40ºC ausgelegt und verfügen über ein Winterpaket für den zuverlässigen Betrieb bei Schnee und Eis.
Eglė Šimė, CEO von LTG Cargo, sagt: „Die neuen E-Loks werden Güter zwischen Vilnius und Klaipėda befördern – ein Korridor, auf dem jährlich die Hälfte des gesamten Schienengüterverkehrs in Litauen stattfindet. Sie sind etwa dreimal so effizient wie Diesellokomotiven, so dass wir unseren Kunden umweltfreundlichere und wettbewerbsfähigere Güterverkehrsdienste anbieten können.“
Die Lokomotiven für den litauischen Schienengüterverkehr haben eine Spurweite von 1,52 Metern, verfügen über eine maximale Zugkraft von 500 kN, eine Zugleistung von bis zu 6,15 MW auf der Schiene und können eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h erreichen. Außerdem verfügen sie über eine elektrische Bremse mit Rückspeisung, um die Effizienz der Lokomotive weiter zu steigern sowie über und eine automatische Kupplung.
Die in Valencia (ESP) hergestellten Loks sind vielseitig einsetzbar und ermöglichen den Transport von schweren Gütern, den sogenannten Schwerlastverkehr. Sie erfüllen die Anforderungen, Güterzüge zu verlängern und zu digitalisieren und leisten damit einen Beitrag, den CO2-Ausstoss im Güterverkehr zu verringern.
Die beiden Führerstände – eine auf jeder Seite – wurden so konzipiert, dass sie den modernsten Ergonomie-Kriterien sowie den europäischen Lärm- und Komfortnormen entsprechen. Das Videoüberwachungssystem (CCTV) besteht aus einer Vorwärtskamera sowie aus zwei Rückfahrkameras pro Führerstand, die es dem Fahrer ermöglichen, den hinteren Teil von seinem Fahrerplatz aus zu beobachten.
