ZV Spedition & Logistik: Langer Wunschzettel an die Politik

Branche begrüßt die im Regierungsprogramm verankerte Entwicklung einer Strategie für den Logistikstandort Österreich.

ZV Spedition & Logistik: Langer Wunschzettel an die Politik Bild: AdobeStock

„Eine Zusammenarbeit zwischen Regierung, Logistikbranche, Infrastrukturbetreibern und angrenzenden Sektoren ist entscheidend, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, Lieferketten zu sichern und bei den Klimazielen voranzukommen“, sagt Alexander Friesz, Präsident des Zentralverbands Spedition & Logistik (ZV). So begrüße die Branche auch ausdrücklich die im Regierungsprogramm verankerte Entwicklung einer Strategie für den Logistikstandort Österreich zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und zur Erreichung der Klimaneutralität.

Der ZV wünscht sich eine „zukunftsorientierte Logistikstrategie“ und hat dafür in einer Aussendung einige Forderungen formuliert.

Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, Entbürokratisierung und Stopp von Gold-Plating
Österreich müsse sich als zentraleuropäischer Logistik-Hub weiterentwickeln. Dafür brauche es eine gezielte Standortstrategie, die Investitionen und Innovationen fördert, sowie eine Einbindung der Branche bei der nationalen Umsetzung von EU-Vorgaben.

Resiliente Lieferketten
Eine robuste Logistikinfrastruktur sei essenziell, um Krisen und geopolitische Herausforderungen abzufedern und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Dafür seien gezielte Planungen und Förderungen von Logistik-Flächenwidmungen erforderlich.

Koordination von Infrastrukturprojekten
Der ZV begrüße ausdrücklich die geforderte und im Regierungsprogramm festgeschriebene Koordination der Baustellenplanung zwischen Asfinag, ÖBB und den Nachbarländern Deutschland und Italien. Als kurzfristige Entlastungsmaßnahme schlägt die Interessenvertretung vor, während der Bauphasen die Lkw-Nachtfahrverbote aufzuheben.

Moderne Kurier-, Express- und Paketdienstlogistik sichern
Die Transformation der KEP-Branche müsse im Kontext veränderter Marktbedingungen und eines wachsenden Online-Handels regulatorisch weiterentwickelt und gefördert werden.

Intermodalen Verkehr forcieren
Ein strategisches Terminalzielnetz müsse den kombinierten Verkehr zwischen Straße, Schiene und Luftfahrt optimal verknüpfen.

Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs
Will man die Emissionen im Güterverkehr reduzieren, müsse man die Straße als wichtigsten Verkehrsträger weiter dekarbonisieren. Wesentliche Stellhebel dafür seien laut ZV die Erarbeitung einer konkreten Roadmap zur Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs in Zusammenarbeit mit allen betroffenen Branchen und ein kontinuierliches Monitoring der Roadmap mit dem Ziel, neue Entwicklungen umgehend zu integrieren. Auch der Aufbau einer flächendeckenden europäischen Lkw-Lade- und Tankinfrastruktur wird gefordert.

Langfristige Förderung alternativer Antriebstechnologien im Güterverkehr
Investitionssicherheit müsse gewährleistet sein, um notwendige Förderprojekte fortzuführen und auszubauen. Programme wie ENIN (Emissionsfreie Nutzfahrzeuge und Infrastruktur) müssten finanziell adäquat ausgestattet und technologieoffen gefördert werden, so der ZV. Darüber hinaus müssten KMU gezielt unterstützt werden, um am Wandel teilhaben zu können, Investitionskosten durch zweckgebundene Verwendung von Lkw-Maut und MÖSt abgefedert und aerodynamisch optimierte und damit energieeffizientere Fahrzeuge zugelassen werden.

Um diese Ziele zu erreichen, fordert der ZV „einen strukturierten Logistikstandort-Stakeholder-Dialog“, der „relevante Akteure aus Logistik, Energie, Industrie und Infrastrukturbetreibern“ einbindet, heißt es in der Aussendung.

„Die Weichen sind gestellt, nun müssen wir gemeinsam an der Umsetzung arbeiten. Wir laden Verkehrsminister Peter Hanke ein, die im Regierungsprogramm verankerte Entwicklung einer Strategie für den Logistikstandort Österreich im Dialog zu entwickeln, die Österreich als Logistikstandort stärkt und nachhaltig absichert. Die Logistik ist das Rückgrat der Wirtschaft – eine starke, resiliente und nachhaltige Logistik sichert Wettbewerbsfähigkeit und Versorgungssicherheit“, erklärt ZV-Geschäftsführer Oliver Wagner.

www.spediteure-logistik.at

Anzeige