In Bezug auf die vorhandenen Flächen ist der Logistikmarkt Linz der zweitgrößte Österreichs. Zurzeit wächst er langsamer als die anderen Hotspots im Bundesgebiet. 2022 sind zu den bestehenden 1,8 Mio. m² Fläche lediglich 43.000 m² Neuflächen hinzu gekommen – und das, obwohl gerade die Region um Linz und Wels sehr nachgefragt ist.
„Ein großer Teil des Bestandes in und um Linz ist veraltet, so entsprechen rund 58 Prozent der Flächen nur den Klassen B und C“, analysiert Franz Kastner, Logistikimmobilienexperte beim Marktführer CBRE, den Markt und weist darauf hin, dass diese Flächen nicht den modernen Standards entsprechen. „Vor allem in Bezug auf Nachhaltigkeit gibt es noch Aufholbedarf.“
Für all jene Nutzer, die aufgrund der EU-Taxonomie auf energieeffiziente Gebäude angewiesen sind, könne das zum Problem werden. „Die Energieeffizienz der Immobilie ist hier ein erster Anknüpfungspunkt, denn zurzeit entsprechen die meisten Gebäude wohl der Energieeffizienzklasse D oder sogar schlechter. Das Verbesserungspotential bei Gebäudehülle und Gebäudetechnik ist groß“, stellt Franz Kastner fest.
Heuer werden im Raum Linz nur einige kleine neue Flächen auf den Markt kommen. Mit größeren Projektentwicklungen im Logistikbereich ist erst wieder ab 2024 zu rechnen. Die Grundstückspreise für Neuflächen liegen im Umland von Linz zwischen EUR 100,00/m² und EUR 180,00/m², im Stadtgebiet von Linz ist mit EUR 200,00/m² bis EUR 450,00/m² zu rechnen.
„Wir erhalten laufend Anfragen von potenziellen Mietern für Logistikflächen rund um Linz. Angesichts des aktuell noch beschränkten Angebotes müssen Interessenten mit einer längeren Suchzeit oder einer Ausweitung des Suchgebietes rechnen.“, erklärt Christoph Oßberger, Leiter des CBRE Büros Salzburg, das für die Region West zuständig ist.
Im Großraum Linz-Wels ist die Nachfrage nach Logistikflächen sehr groß. Allerdings ist die Umsetzung neuer Projektentwicklungen aufgrund restriktiver und langwieriger Widmungs- und Baugenehmigungsverfahren sehr schwierig. Dies führt dazu, dass immer mehr Unternehmen nach Alternativen suchen. Aufgrund der angespannten Situation weichen Entwickler – und in weiterer Folge die Nutzer – mehr und mehr auf Flächen entlang der Westautobahn A1 aus. So z.B. nach Amstetten und Herzogenburg in Niederösterreich oder nach Salzburg Land.