Optimierte Forecast Struktur für die Fertigfahrzeuglogistik  

Ungenaue Informationen und ständige Veränderungen der Fahrzeugvolumen haben in den letzten Jahren die Transportkapazitäten belastet.

Optimierte Forecast Struktur für die Fertigfahrzeuglogistik   Bild: ECG

ECG – der Verband der europäischen Automobillogistiker – hat die aktualisierte Version einer Vorhersagemethodik in Form eines offiziellen Dokuments für die Fertigfahrzeuglogistik vorgestellt. Sie wurde in sehr enger Kooperation mit der Firma ICDP erarbeitet.

Das Dokument beinhaltet eine notwendige Aktualisierung der ersten Version aus dem Jahr 2019. Diese ist das Ergebnis diverser Analysen, die in intensiven Gesprächen mit beiden beteiligten Parteien, den Automobilherstellern (OEMs) und den Automobillogistikern (LSPs) durchgeführt wurden.

Die 13 Experteninterviews, die in der ersten Jahreshälfte 2023 durchgeführt wurden, bestätigten eine große Unzuverlässigkeit der langfristigen Voraussagen. Die mittelfristigen Prognosen ergaben eine höhere Genauigkeit, aber die wöchentlichen Planungen wiederum sind sehr volatil.

Weitere Untersuchungen haben ergeben, dass die Logistikfirmen, die für den Fertigfahrzeugtransport verantwortlich zeichnen, schlechter informiert sind als die Kollegen, die die Bauteile in die Fabriken transportieren. Sobald die LSPs nicht zeitgerecht und zuverlässig über Volumenschwankungen in der Produktion informiert werden, sind sie nicht in der Lage die notwendigen Transportkapazitäten, die in den Verträgen vereinbart wurden, vorzuplanen und zur Verfügung zu stellen.

Ferner haben die Interviews ergeben, dass die Fahrzeughersteller sehr oft noch manuelle Vorhersagesysteme nutzen (z.B. Excel) und dass auch noch in verschiedensten Formaten. Aber es wurde auch ein großer Wille erkannt, dass man in der Zukunft mehr auf digitalisierte Systeme abzielen muss. Die LSPs haben noch einmal betont, dass sie in diese Prozesse intensiv mit eingebunden werden müssen.

Die Gespräche mit den OEMs haben ebenfalls gezeigt, dass es Unterschiede in der Herangehensweise der Datenauswertungen, sowie deren Herkunft gibt. Einige OEMs haben spezielle Mitarbeiter für die Fahrzeugplanung, direkte Kontakte mit den beteiligten Abteilungen und einen regelmäßigen Austausch mit den LSPs. Andere OEMS wiederum agieren nicht koordiniert und die Produktions-Verantwortlichen tauschen sich nicht mit den Logistikabteilungen aus.

Dadurch ergeben sich unvollständige Informationen, die auch noch verspätet übermittelt werden und somit den LSPs in keiner Weise helfen. Ein OEM ist davon überzeugt, dass man der Fertigfahrzeuglogistik innerhalb der Abstimmungsmeetings zwischen der Produktion und dem Verkauf allerhöchste Priorität einräumen muss und nicht immer erst nachgelagerten reagieren darf.

Das neue Dokument enthält neben den Erklärungen und dem theoretischen Ablauf auch ein Beispiel einer Musterdatei für den Informationsfluss. Weiterhin beinhaltet es eine Übersicht über einen aussagefähigen, monatlichen Informationskreislauf und somit eine sehr wichtige Unterstützung für alle am Fahrzeugtransport beteiligten Unternehmen.

www.ecgassociation.eu; www.icdp.net

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