Weiter knappe Kapazitäten in der Überseespedition

„Rückkehr zur Normalität in der See- und Luftfracht ist in nächster Zeit noch nicht zu erwarten“, lautet die Einschätzung von Dachser Austria Air & Sea Logistics.

Weiter knappe Kapazitäten in der Überseespedition Bild: Dachser Austria / Matthias Gonzi, Head of Sales Dachser Austria Air & Sea Logistics

Ob Autoindustrie oder Unterhaltungselektronik – viele Branchen haben derzeit mit Ausfallsproblemen von Bestandsteilen, insbesondere von Microchips, zu kämpfen und stehen in der Produktion still. Den Ursprung der Chipkrise sieht Matthias Gonzi, Head of Sales Dachser Austria Air & Sea Logistics, allerdings schon vor der Pandemie, hervorgerufen durch Wirtschaftskonflikte zwischen China und den USA.

Diese Konflikte führten zu Hamsterkäufen von Mikrochips durch einige Großunternehmen, um Straffzölle zu umgehen. Die Engpässe wurden dann noch durch die Pandemie verschärft. Aufgrund großflächiger Lockdowns hatten die Zulieferer ihre Produktionskapazitäten kurzfristig zurückgeschraubt.

Auch wenn die Produktion aktuell wieder stark zugenommen hat, gibt es jetzt die Probleme des weltweiten Transports der Güter. Noch immer führen wiederkehrende Infektionsherde und damit verbundene Engpässe an den wichtigsten asiatischen Häfen und Flughäfen zu Rückstaus, die eine laufende Neubewertung der Situation erfordern.

Sorgen bereiten den Logistikunternehmen vor allem aber die stark gestiegenen Kosten in der Seefracht, die zu einer großen Verunsicherung in der gesamten Weltwirtschaft führen. Denn die große Nachfrage mit gleichzeitiger Verknappung von Schiffskapazitäten haben die Container-Preise in die Höhe getrieben.

Aber auch am Luftfrachtmarkt kämpft man mit einem Kapazitätsrückgang durch covidbedingte Reisebeschränkungen und den damit verbundenen Verzögerungen. Die Nachfrage nach Charterfliegern ist hier nach wie vor sehr hoch. Matthias Gonzi: „Das wird sich auch so rasch nicht ändern, solange die Linienflüge nicht wieder ein normales Level erreicht haben.“

„In der Seefracht hat sich die Angebot-Nachfrage Situation eindeutig zugunsten der Reedereien verschoben, knappe Ressourcen können hochpreisig vergeben werden“, analysiert Matthias Gonzi. Es sei auch nicht zu erwarten, dass die Reedereien diese Situation grundlegend ändern möchten.

Zwar haben die „Carrier“ neue Schiffe bestellt, allerdings werden auch viele aus dem Verkehr genommen werden. Daher ist nur eine eingeschränkte Erweiterung der Kapazitäten anzunehmen. Dazu kommt, dass die Umbauten an Schiffsantrieben auf umweltfreundlichere Antriebe ebenfalls einen langfristigen Einfluss auf die Frachtpreise haben werden.

www.dachser.at

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